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Zunahme genetischer Defekte und krankheiten in unserer Gesellschaft?

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DarkestMatter:
da ich das gerne aus dem anderen Thread zu "wann ist ein mensch ein mensch" herauslösen will, eröffne ich einfach mal das thema mit 2 Zitaten, die in besagtem Thread auftauchten:


--- Zitat von: CommanderChaos am 10 Dezember 2008, 16:29:01 ---parallelthema: die medizin ermöglicht immer mehr menschen mit evolutionären schwächen (genfehlern etc.), zu überleben und sich fortzupflanzen. die "schwachen" sterben nicht mehr, und der genpool wird immer "verunreinigter". das könnt z.B. auch dazu führen dass wir ohne medizin nicht mehr leben können, auf dauer. natürlich würde ich nie fordern, kranke einfach sterben zu lassen. aber möglicherweise wäre es besser für unsere zukunft als "tierart". denn mal ehrlich, wer hat nicht irgendeinen genfehler? allergien? diabetes? neurodermitis, schuppenflechte, haarausfall, ... auch das macht uns immer abhängiger von der technik. je mehr die medizin kranken ermöglicht, zu überleben und sich fortzupflanzen, desto weniger kann die menschheit als ganzes auf moderne medizin verzichten. das führt schon in ne böse sackgasse.. es gibt tierarten, die kranke artgenossen aus der herde/schwarm ausstoßen, weil sie instinktiv wissen dass diese tiere sich nicht fortpflanzen dürfen. aber weil wir ja intelligent sind haben wir moral und mitleid und so weiter... das könnte für unsere art den untergang bedeuten, wenn wir es nicht schaffen, eines tages die medizin so weit zu entwickeln dass alle vererbbaren krankheiten aus dem erbgut selbst entfernt werden können. und deshalb befürworte ich auch genforschung. weil der andere weg moralisch nicht akzeptabel ist.

--- Ende Zitat ---


--- Zitat von: Eisbär am 10 Dezember 2008, 16:58:15 ---Das was uns evolutionär degenerieren lassen könnte ist die Tatsache, daß Exemplare, die in freier Natur eben selektiven Faktoren zum Opfer gefallen wären, es trotzdem schaffen, sich zu vermehren, es findet also keine Selektion des Genpools mehr statt.
Ethisch betrachtet ist das auch völlig in Ordnung, daß z.B. Behinderte eben nicht "zurückgelassen" werden, sondern von der Gemeinschaft mitgetragen werden. Evolutionsbiologisch betrachtet ist das eine Katastrophe. Zumindest solange, bis die Gentechnik so weit ist, daß sie geschädigte Erbanlagen korrigieren kann.
Und das würde uns von der natürlichen Evolution entgültig emanzipieren.

--- Ende Zitat ---

es wird also der eindruck erweckt, dass krankheiten zunehmen, weil ein selktionsdruck fehlen würde.
und CmdChaos befürwortet aus dem Grunde die Forschung auf ebene der DNA, um diese dann irgendwann gezielt auch beim menschen zu verändern.
sehe ich das richtig?

und wie seht ihr das?

CommanderChaos:
richtig verstanden. aufgrund der dortigen nachfrage noch mal: ich befürworte NICHT das willkürliche ändern von körpermerkmalen wie augenfarbe, haarfarbe, größe... am ungeborenen kind. nur die forschung auf dem gebiet der krankheitsbekämpfung.

DarkestMatter:

--- Zitat von: CommanderChaos am 10 Dezember 2008, 17:47:25 ---richtig verstanden. aufgrund der dortigen nachfrage noch mal: ich befürworte NICHT das willkürliche ändern von körpermerkmalen wie augenfarbe, haarfarbe, größe... am ungeborenen kind. nur die forschung auf dem gebiet der krankheitsbekämpfung.

--- Ende Zitat ---
jaja. mit der schiene kam man beim Reis damals auch an. sollte widerstandsfähiger gemacht werden. mittlerweile soll er sogar BetaCarotin produzieren können...  ::)

Thomas:
Das sehe ich ähnlich wie CommanderChaos.Unabhängig davon, ob nun Gendefekte tatsächlich zunehmen oder nicht sollte man die Gentechnik schon dafür nutzen, um Defekte zu beheben und somit Krankheiten zu verhindern.Das es da ein Missbrauchspotential gibt ist richtig, aber die Vorteile überwiegen meiner Meinung nach bei weitem.Man kann ja gerne entsprechende Etikregelungen gesetzlich verankern.
Und ich möchte nicht einem an einer schweren, genbedingten Krankheit leidendem erklären, das man ihm zwar theoretisch hätte helfen können, das aber aus moralischen Gründen bzw. wegen Missbrauchsbefürchtungen nicht getan hat.Wir verweigern bei starken Schmerzen ja auch keine Gabe von Morphium, welches auch als Droge missbraucht werden kann.

pesco:
Ich finde ja das Fehlen evolutionaeren Druckes zu gesteigerter Intelligenz viel bedauerlicher als die befuerchtete Zunahme von Schuppenflechte.  :-X

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