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Autor Thema: E-Mobilität  (Gelesen 31227 mal)

Eisbär

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E-Mobilität
« am: 02 März 2019, 19:07:01 »

Da im ÖPNV-Thread ab etwa hier das Thema E-Autos aufkam, dachte ich, es wäre sinnvoll, das Thema mal separat zu behandeln. Es soll dabei nicht nur um Autos gehen, auch Roller, Pedelecs, S-Pedelecs, Ebikes etc.
Das ganze dient dem Erfahrungsaustausch und auch der Information für Interessierte.



Ich habe mir z. B. gerade einen Renault Zoe R110 geholt, da es gerade in Kooperation mit dem ADAC sehr günstige Leasingkonditionen gab. Renault bietet für den Zoe 24-stündige Probefahrten an, das haben meine Frau und ich genutzt, uns anschließend intensiv über Versicherungen, Förderungen, Lademöglichkeiten, Reichweiten etc. schlau gemacht. Da über kurz oder lang eh was neues auf der Agenda stand (der Corsa war 13 Jahre alt), haben wir intensiv drüber gesprochen, die Mehrkosten für ein elektrisches Auto zu investieren, inbesondere nachdem wir feststellten, dass die Betriebskosten extrem niedrig sind. Ich habe z. B. eine Stromflatrate zum Aufladen (beliebig oft) für 12,50€ im Monat. Bei ca. 10.000km im Jahr komm ich auf etwa 1,50€ pro 100km.
Nach einer Weile mit dem E-Auto kommt ein dieser Text, der einen Perspektivwechsel zeigt, plötzlich völlig logisch vor.
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Jack_N

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Antw:E-Mobilität
« Antwort #1 am: 03 März 2019, 19:13:36 »

najaaa, dass DER Text nun äußerst übertrieben und tendenziell geschrieben ist, ist ja hinlänglich bekannt ^^
Klar, es gibt viele Vorteile von E-Autos, aber z.B. gerade in den USA werden nur noch ca. 4% aller Neuwagen mit einer Handschaltung geordert - selbst Sportlichkeits-Ikonen wie BMW M3 und M5 gibts da nur noch mit Knöppchen zum Drücken.
Auch Marken wie Ferrari und Lamborghini sind davon nicht befreit.
Genauso wie ein derartiges Ruckeln, Rütteln und Schütteln bei einem vernünftigen Fahrzeug nicht vorkommt, ebensowenig wie die übermäßig lauten Fahrgeräusche. Ab 120 sind eh primär die Windgeräusche ein Problem wenn man keinen Sportauspuff dran hat, und die sind im E-Auto genauso vorhanden.
Es gab sogar vor über 30 Jahren schon Initiativen, um die ewig leiser werdenden KFZ wieder lauter zu machen, damit Fußgänger im Straßenverkehr diese wieder häufiger bemerken und nicht blindlings die Straße überqueren weil da ja nix kommt. Klingt bekannt? Ab Mitte diesen Jahres müssen E-Fahrzeuge Geräusche emittieren, damit man sie nicht überhört... Künstlicher Motorsound als MP3 im Jamba-Sparabo :D

Das mit den Preisen fürs Tanken hatten wir ja schon dem anderen Thread. Dank der neuen Zählerpflicht haben sich einige Kosten da ganz schön verschoben, je nachdem wie/wo man laden kann (wenn z.B. daheim gar keine Ladeinfrastruktur vorhanden ist) ist das E-Auto-Fahren gerade in letzter Zeit erschreckend teuer geworden. Was mich da auch noch stört sind die verschiedenen Ladeinfrastrukturkreise wenn man überregional unterwegs ist. Teilweise muss man 5-6 verschiedene Karten oder Apps haben wenn man eine Deutschlandreise planen möchte. Dass ich mir überhaupt im Voraus Gedanken darum machen muss ob und wie ich irgendwo tanken kann, das ist für mich ein Anachronismus. Sowas muss einfach funktionieren, die Firmen hatten genug Zeit dran rumzudoktorn, aber hier will jeder wieder auf Kosten der Konkurrenz sein eigenes Süppchen kochen. Scheiss auf die Endverbraucher (und die scheissen dann auf E-Autos, dann wird wieder gejammert dass die Adoptionsrate so niedrig wäre und sich deswegen alles nicht lohne und und und... Teufelskreis).
Ja, es gibt von Audi und von noch nem Anbieter "Gruppenkarten" wo man ein Abo hat was dann die meisten Lademöglichkeiten umfasst. Inzwischen, und gottseidank. Man muss aber dieses Abo immernoch zusätzlich abgeschlossen haben.

Wenn ich also daheim keine Ladeoption habe, und damit auch diesen von Dir angesprochenen Rabatt (ich geh mal davon aus die Stromflatrate gilt fürs Laden daheim, nicht an beliebigen Ladesäulen?) nicht nutzen kann, dann ist ein E-Auto derzeit imho noch keine Alternative.

Kostentechnisch ist es das m.M.n. sowieso nur wenn man sich im Neuwagen-Segment umschaut. Ich habe bislang jedenfalls noch keine gebrauchten E-Autos für 5000€ gefunden, die mich problemlos und komfortabel mehrere Jahre durch die Gegend kutschieren.
Für den Preis bekomme ich aber jederzeit einen gebrauchten Ford Focus oder Audi A4 ohne nennenswerte Mängel, die noch locker 5-10 Jahre ihren Dienst verrichten werden.

Ein E-Auto heutzutage zu kaufen ist eine Investition in die Zukunft. Man schränkt sich wissentlich in einiger Hinsicht ein, geniesst dafür aber ein anderes Fahren (was wirklich klasse ist!) und schnuppert schonmal daran, was meiner Meinung nach in 15-20 Jahren der Standard sein wird.
Es ist aber hier und jetzt noch nicht bereit für Jedermann. Leider.
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Eisbär

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Antw:E-Mobilität
« Antwort #2 am: 04 März 2019, 06:51:32 »

Ja, Jack, das alles hattest Du anderswo schon geschrieben und stimmte da schon nicht.
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Eisbär

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Antw:E-Mobilität
« Antwort #3 am: 04 März 2019, 07:40:19 »

najaaa, dass DER Text nun äußerst übertrieben und tendenziell geschrieben ist, ist ja hinlänglich bekannt ^^
Nein, er trifft sehr genau zu.
Zitat
Klar, es gibt viele Vorteile von E-Autos, aber z.B. gerade in den USA werden nur noch ca. 4% aller Neuwagen mit einer Handschaltung geordert - selbst Sportlichkeits-Ikonen wie BMW M3 und M5 gibts da nur noch mit Knöppchen zum Drücken.
Ach, ein Automatikgetriebe ist kein Getriebe, das schaltet gar nicht?
Zitat
Genauso wie ein derartiges Ruckeln, Rütteln und Schütteln bei einem vernünftigen Fahrzeug nicht vorkommt, ebensowenig wie die übermäßig lauten Fahrgeräusche.
Man merkt echt, dass Du noch nie in einem E-Auto gesessen hast, dass Du den Unterschied nie gespürt hast. Selbst der am besten gedämpfte 12Zyliner hat nicht mal annähernd die Laufruhe eines E-Autos.
Zitat
Ab 120 sind eh primär die Windgeräusche ein Problem wenn man keinen Sportauspuff dran hat, und die sind im E-Auto genauso vorhanden.
Eigentlich sind schon ab Tempo 30 Wind- und Rollgeräusche lauter als die Verbrennungsmotoren (wenn man nicht unnötig im hohen Drehzaihlbereich unterwegs ist).
Deswegen
Zitat
Ab Mitte diesen Jahres müssen E-Fahrzeuge Geräusche emittieren, damit man sie nicht überhört...
gilt das auch nur für Geschwindigkeiten unter 30km/h.
Zitat
Künstlicher Motorsound als MP3 im Jamba-Sparabo :D
bei mir ist es noch abschaltbar und klingt eher wie ein Warpantrieb. Ich mag das.

Zitat
Das mit den Preisen fürs Tanken hatten wir ja schon dem anderen Thread. Dank der neuen Zählerpflicht haben sich einige Kosten da ganz schön verschoben, je nachdem wie/wo man laden kann (wenn z.B. daheim gar keine Ladeinfrastruktur vorhanden ist) ist das E-Auto-Fahren gerade in letzter Zeit erschreckend teuer geworden.
Also ich zahl pauschal 12,50€ im Monat, egal wie oft und wieviel ich lade.
Zitat
Was mich da auch noch stört sind die verschiedenen Ladeinfrastrukturkreise wenn man überregional unterwegs ist. Teilweise muss man 5-6 verschiedene Karten oder Apps haben wenn man eine Deutschlandreise planen möchte.
Eigentlich benötigt man maximal noch zwei. Das sind die beiden großen Zusammenschlüsse der verschiedenen Anbieter. Mein Anbieter ist im Ladenetz-Verbund. Die bieten mir alleine in Deutschland knapp 7000 Ladesäulen. Dazu kommen all die Gratis-Säulen. Ich kann also locker auf die zweite Karte des zweiten Verbundes verzichten.
Zitat
Dass ich mir überhaupt im Voraus Gedanken darum machen muss ob und wie ich irgendwo tanken kann, das ist für mich ein Anachronismus.
Ganz ehrlich? Ich mach das wie mit einem anderen Auto auch: wenn der Akku bald leer ist, such ich die nächste Säule auf. Das sind in Deutschland noch nicht ganz so viele wie in den anderen europäischen Ländern, aber es reicht locker.
Zitat
Sowas muss einfach funktionieren, die Firmen hatten genug Zeit dran rumzudoktorn, aber hier will jeder wieder auf Kosten der Konkurrenz sein eigenes Süppchen kochen. Scheiss auf die Endverbraucher (und die scheissen dann auf E-Autos, dann wird wieder gejammert dass die Adoptionsrate so niedrig wäre und sich deswegen alles nicht lohne und und und... Teufelskreis).
Es liegt eher daran, dass Leute wie Du auf Problemen, die seit gut einer Dekade gelöst sind, rumreiten und diese Fakenews weiterverbreiten.

Zitat
Wenn ich also daheim keine Ladeoption habe, und damit auch diesen von Dir angesprochenen Rabatt (ich geh mal davon aus die Stromflatrate gilt fürs Laden daheim, nicht an beliebigen Ladesäulen?) nicht nutzen kann, dann ist ein E-Auto derzeit imho noch keine Alternative.
Du denkst falsch. Ich habe zu Hause keine Lademöglichkeit, aber im Umkreis von 500m 2 Ladesäulen.

Zitat
Kostentechnisch ist es das m.M.n. sowieso nur wenn man sich im Neuwagen-Segment umschaut. Ich habe bislang jedenfalls noch keine gebrauchten E-Autos für 5000€ gefunden, die mich problemlos und komfortabel mehrere Jahre durch die Gegend kutschieren.
Warum wohl? Niemand der ein E-Auto hat, wird so schnell freiwillig darauf verzichten, daher die hohen Wiederverkaufswerte.
Zitat
Ein E-Auto heutzutage zu kaufen ist eine Investition in die Zukunft. Man schränkt sich wissentlich in einiger Hinsicht ein
Die einzige Einschränkung, die ich habe, ist, dass ich, wenn ich Strecken über 300km fahre, eine Viertelstunde mehr Fahrtzeit einplane.
Zitat
geniesst dafür aber ein anderes Fahren (was wirklich klasse ist!) und schnuppert schonmal daran, was meiner Meinung nach in 15-20 Jahren der Standard sein wird
In Deutschland kann es tatsächlich noch so lange dauern, nirgendwo werden so viel Falschinformationen über E-mobilität verbreitet.
Zitat
Es ist aber hier und jetzt noch nicht bereit für Jedermann. Leider.
Stimmt, wenn man lieber Bahn fährt, dann nicht.
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Antw:E-Mobilität
« Antwort #4 am: 04 März 2019, 09:19:21 »

Sorry, aber ich glaube eher Du hast noch nicht in vielen Verbrennern gesessen.
Ich habe bereits in einigen E-Autos gesessen, vom uralten City-EL (der "Kabinenroller ^^) über den Tesla Roadster S, Twizy, und andere bis hin zum Model S P90D.
Davon ab interessiere ich mich sehr stark für die Möglichkeiten der Elektrifizierung herkömmlicher Fahrzeuge, dies auch seit über 10 Jahren, und schau da gerne immer wieder rein was die Batterie- und Controllertechnik auf dem Nachrüstmarkt inzwischen hergibt.
Sehr zu empfehlen ist in der Hinsicht der Bericht von Hanno Hinrichsen, der seinen Z3 und Porsche 911 auf E-Antrieb umgebaut hat (http://www.evehicle4u.de/ - leider sind die Berichte down, ich such nochmal andere Quellen, war aber sehr interessant wie ein Ingenieur Lösungen angeht, die auch vor dem Tüv Bestand haben und alltags- sowie langstreckentauglich sind).

Natürlich schaltet ein Automatikgetriebe, wenn es aber ein gutes Getriebe ist bekommst Du das bis auf eine leichte Tonhöhenänderung nicht mit. Alternativ würde ich Dir ein CVT ans Herz legen, dat schaltet nicht. Kannten die DAFler auch als Variomatic ^^

Das mit den Geräuschen die die Fahrzeuge emittieren war übrigens nicht negativ gemeint, auch wenn Du das offenbar so aufgefasst hast. Für die Teslas gibts diese Option mein ich auch schon länger ab Werk. Eben mit verschiedenen Sounds als Download. Bezüglich der Dämmung: Da geht einiges, wie diverse S-Klassen und BMW bereits bewiesen haben. Die Laufruhe von deren Triebwerken ist so groß, dass eine auf die schmale Kante gestellte Münze beim Starten nicht umfällt.

Deine 12,50€-Pauschale hätte ich gerne nochmal etwas genauer erklärt: Wo kannst Du damit laden, und mit welcher Geschwindigkeit? Das wäre wirklich mal interessant, ist das eine herstellerabhängige Aktion oder eine generelle Möglichkeit?

Ansonsten bleib ich aber bei meiner Meinung, für jemanden der wie ich gerne auch mal eine längere Strecke mit hoher Geschwindigkeit fährt und dies mit einem bezahlbaren Fahrzeug tätigen möchte ist die E-Mobilität (noch) nichts.
Ich sage ja nicht dass sich das nicht ändern wird, im Gegenteil, ich gehe fest davon aus. Jedoch ist dieser Punkt für mich noch nicht erreicht worden.

Was ich bei Elektro-Auto-Fahrern immer wieder beobachte ist dieser Missionarseifer, den sie spätestens nach dem Kauf an den Tag legen, und mit dem sie auf einmal alle Verbrennungsfahrzeuge schlecht reden und ungeachtet ihrer eventuell noch vorhandenen Vorteile abtun.
Das geht so ein bisschen in die Richtung von schlechten Veganerwitzen, leider.
Dabei wäre es viel einfacher: Den Leuten mal ein E-Auto für eine Woche zur Verfügung stellen. Eine Woche Alltag mit dem Fahrzeug würden für sehr viele ausreichen beim nächsten Autokauf umzuschwenken.

Für mich persönlich gehört ein wenig Anachronismus immernoch zum Spaß haben beim Autofahren dazu. Ich brauche ein Auto mit Charakter - nicht unbedingt mit einem guten, aber es muss gewissermaßen eine Persönlichkeit haben, sonst behalte ich es nicht lange.
Bei den E-Autos, die ich bislang fahren konnte, hatte ich nur beim Tesla Roadster dieses Gefühl. Das Ding ist biestig, roh und ungehobelt, und fast digital zu fahren (die Grenze zwischen "nix" und "vollgas" beim Pedal ist sehr sensibel, und die Möglichkeit zum ruckartig-flotten Spurwechsel inklusive Beschleunigung aufs Tempo der schnelleren Spur ist für andere Verkehrsteilnehmer... verstörend).

Ich mag tatsächlich die Mechanik eines Verbrennungsmotors. Für mich sind Vibrationen, Schaltvorgänge keine nervigen Sachen sondern gehören für mich zum Fahrgefühl dazu. Komplexe Technik fasziniert mich, und das Zusammenspiel all der Komponenten eines Verbrennungsmotors, und wie sie sich bedingen, finde ich persönlich interessant.
Aber ich kann verstehen dass nicht jeder wie ich ein Fahrzeug als Hobby ansieht, für viele ist es rein ein Fortbewegungsmittel um von A nach B zu kommen.
Das geht bei mir nicht. Könnte ich nicht.
Wenn ich nach einem langen Arbeitstag in mein Auto steige um nach Hause zu fahren dann fühle ich mich wohl. Schlechte Laune kann mich dann mal, und wenn ich Lust hab fahre ich eben nicht heim sondern woandershin. Einfach so, spontan.

Das ist ein Gefühl was ich bislang noch in keinem "Stromer" hatte.

Ein Bekannter hat jetzt gerade sein Model 3 abgeholt, die "long range"-Version. Ich bin gespannt auf seine weiteren Berichte, zumindest hat er eines bekommen wo die Spaltmaße halbwegs hinhauen :)

Mich würden aber auch mal Berichte von anderen Leuten hier interessieren. Kann doch nicht sein dass nur wir hier schonmal n Elektrovehikel bewegt haben?
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RaoulDuke

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Antw:E-Mobilität
« Antwort #5 am: 04 März 2019, 12:44:02 »

Ich habe vor zwei jahren mal mit meinem Sohn über Elektroautos gesprochen, da war er 7.

Weil wir es nicht bei der Theorie belassen wollten, habe ich meine Drive Now-Karte gezückt und einen BMW i3 ausgeliehen, mit dem wir dann ein bischen rumgetestet haben, bis der Akku recht leer war.

Mein Fazit damals: Für die Stadt super, aber da fahre ich sowieso nicht gerne mit dem Auto - es gibt dafür bessere Verkehrsmittel. Die Reichweite war viel zu klein, insgesamt fühlte sich das eher wie eine Studie zur technischen Machbarkeit an. An einem einzigen Detail konnte ich jedoch feststellen, dass es irgendwann einmal Elektrofahrzeuge geben wird, die mich faszinieren können:

Das Fazit meines Sohnes, als ich an einer leeren Strasse irgendwo am Containerhafen stand und von Stillstand das Gaspedal bis zum Bodenblech trat, war ein Grinsen von Ohr zu Ohr, gepaart mit dem Statement "HUI!". :D

Wenn selbst so ein Praktikabilitätsmaximierer solche Beschleunigungswerte haben kann, will ich wirklich gerne wissen, was bei breiteren Reifen, aerodynamischerer Karosserie und besseren Akkus passiert. Oder bei einem Bike. Das könnte wirklich lustig werden.
« Letzte Änderung: 04 März 2019, 12:46:09 von RaoulDuke »
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Jack_N

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« Antwort #6 am: 04 März 2019, 13:23:57 »

Ich kann es Dir aus den Erfahrungen mit dem Tesla Roadster schon sagen:
Das IST lustig :D
Stell Dir einfach die Reaktionszeiten eines Elektro-Go-Karts vor. Und dieselbe Geräuschkulisse, das typische Rattern und Klappern der Aufhängung, kombiniert mit dem Heulen des E-Motors, nur dass hier anderthalb Tonnen sich in unter 3 Sekunden auf 100 schieben. (Der erste Tesla Roadster war quasi komplett ungedämmt und recht... mäßig verarbeitet, die Scheiben bekamen beim hoch-/Runterkurbel Kratzer, die Dächer schlossen nicht zugluftdicht usw...)

Der Tesla Roadster war ein Prototyp für das was noch von der Firma kommen konnte, aber solange der Saft hatte war er wie eine nervöse Stubenfliege unterwegs ^^ Jegliche Beschleunigung war immens und sofort, egal in welcher Fahrsituation man das Pedal durchgetreten hat.

Kurz: Geiles Spielzeug :D
Die Neuauflage wird leider wieder irrsinnig teuer, aber noch wahnwitziger was den Vortrieb angeht. 0-100 in 1.9sec (Werksangabe).
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« Antwort #7 am: 04 März 2019, 14:07:43 »

Ich würde gerne mal eine Zero SR/F probefahren. Wenn ich mal die Zeit habe, tue ich das vielleicht.

Ich habe lediglich die Sorge, dass ich dann unbedingt eine haben will! ;)
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« Antwort #8 am: 05 März 2019, 08:42:27 »

Der Motorradmarkt lebt im E-Bereich auch immer mehr auf.
Wir haben die Harley Livewire, die von Dir angesprochene Zero, und jetzt noch die Fuell Flow.
Erik Buell hat eine neue Firma gegründet, und nennt sie Fuell (nein, das ist kein Witz).
Zusammen mit Frédéric Vasseur (Sauber F1, Formula E Spark Racing) bauen sie elektrische Fahrräder (Fluid) und Motorräder (Flow).
Wobei die Flow ein "Commuter Bike" werden soll mit Stauraum, dafür vergleichsweise zahmer Leistung. Aber ohne Kette, direkter Hinterradantrieb.
Bin mal gespannt, ab nächster Woche soll die Webseite online sein.
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« Antwort #9 am: 05 März 2019, 09:27:22 »

Im Motorradbereich tut sich schon eine Weile eine ganze Menge - vermutlich weil die Entwicklungskosten geringer sind als bei Autos, und Käufer eher bereit sind, in Bezug auf Praktikabilität Kompromisse einzugehen.

Abgesehen von eher skurrilen Konzeptstudien wie der Johammer habe ich auch ein Auge auf Energica geworfen:

Energica Motor

Was da zusammengebaut wird, ist in seinem Feld wirklich so kurrenzfähig. Soweit, irgendwas wirklich kaufen zu wollen, bin ich aber noch nicht. Ich glaube, es wird zum einen mit Feststoff-Batterien noch einmal einen großen Technologieschub geben, und wenn die japanischen Big 4 mit Macht in das Feld drängen, werden Preise purzeln und Leistungen steigen. Die kommen zwar in der Regel etwas später mit Innovationen, liefern dann aber extrem gute Produkte ab.

Als Fan exotischer Fahrzeuge finde ich auch Rivian interessant - echte Offrad-Power, Platz, cooles Design, bis 400 Meilen / 600 km Reichweite...

Aber auch hier: Es ist m.E. noch zu früh. Soviel "Spielgeld" gibt mein Budget nicht her, als dass ich jetzt early adopter sein wollte. Aber prinzipiell: Da bin ich irgendwann dabei.
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« Antwort #10 am: 06 März 2019, 12:59:50 »

Für alle Hamburger vielleicht interessant:
Bei Tesla kann man Model3-Probefahrten kostenlos vereinbaren, dies geht auch in Hamburg ganz unkompliziert über deren Website.
Das sind allerdings nur kurze Touren über eine oder wenige Stunden.
Wer etwas länger einen Tesla testen möchte und mal sehen will wie die sich länger halten hat derzeit bei einem Anbieter in Aachen (Foxcars oder so) Gelegenheit dazu - für 199€ drei Tage lang Model S fahren (verschiedene Ausführungen) inklusive Strom.
Bevor man eine Kaufentscheidung trifft macht das auf jeden Fall Sinn!
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« Antwort #11 am: 06 März 2019, 13:10:33 »

Tatsächlich interessant.

Bei Renault kann man den Zoe nach Anmeldung für eine 24stündige Probefahrt bekommen, gratis.
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« Antwort #12 am: 07 März 2019, 13:02:37 »

Wenn ich das hier richtig deute, gibt's da doch noch einige Probleme: https://ecomento.de/2019/02/21/neue-regel-fuer-elektroauto-lader-stellt-branche-vor-herausforderung/

Was zu dem ulkigen Zustand führt, dass es in München demnächst 55ct pro kWh berechnet werden. Der Strom aus der Steckdose zu Hause kostet nicht mal die Hälfte..

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/elektrofahrzeuge-swm-strom-e-auto-1.4355378
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« Antwort #13 am: 07 März 2019, 17:06:32 »

Wenn ich das hier richtig deute, gibt's da doch noch einige Probleme: https://ecomento.de/2019/02/21/neue-regel-fuer-elektroauto-lader-stellt-branche-vor-herausforderung/

Was zu dem ulkigen Zustand führt, dass es in München demnächst 55ct pro kWh berechnet werden. Der Strom aus der Steckdose zu Hause kostet nicht mal die Hälfte..

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/elektrofahrzeuge-swm-strom-e-auto-1.4355378

Das ist tatsächlich sehr teuer. Dann müsste das Betanken eines Renault Zoe zwischen 10 und 20 EUR kosten (22-42 kWh, gibt es da unterschiedliche Akkus?), wenn es keine Energieverluste beim Laden gibt. Der Zoe soll 168 bis 316 km Reichweite haben (vermutlich je nach Akku). Das gibt bei einem errechneten Verbrauch von 13 kWh / 100 km Kosten von EUR 7,21 pro 100 km.

Also das schaffe ich mit meinem alten TDI auch (allerdings darf ich dafür nicht zu schnell fahren, siehe anderer Thread)...

Kann das realistisch sein oder habe ich da Quatsch ausgerechnet?
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« Antwort #14 am: 07 März 2019, 19:28:03 »

Wenn ich das hier richtig deute, gibt's da doch noch einige Probleme: https://ecomento.de/2019/02/21/neue-regel-fuer-elektroauto-lader-stellt-branche-vor-herausforderung/

Was zu dem ulkigen Zustand führt, dass es in München demnächst 55ct pro kWh berechnet werden. Der Strom aus der Steckdose zu Hause kostet nicht mal die Hälfte..

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/elektrofahrzeuge-swm-strom-e-auto-1.4355378

Das ist tatsächlich sehr teuer. Dann müsste das Betanken eines Renault Zoe zwischen 10 und 20 EUR kosten (22-42 kWh, gibt es da unterschiedliche Akkus?), wenn es keine Energieverluste beim Laden gibt. Der Zoe soll 168 bis 316 km Reichweite haben (vermutlich je nach Akku). Das gibt bei einem errechneten Verbrauch von 13 kWh / 100 km Kosten von EUR 7,21 pro 100 km.

Also das schaffe ich mit meinem alten TDI auch (allerdings darf ich dafür nicht zu schnell fahren, siehe anderer Thread)...

Kann das realistisch sein oder habe ich da Quatsch ausgerechnet?

Das' genau der Punkt, ja. In dem Artikel der Süddeutschen meint einer, mit den Tanksäulen würde es 10 Euro / 100km kosten, seinen BMW i3 zu betreiben.
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