Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt  (Gelesen 3681 mal)

Makarius

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Hallo Zusammen,

eigentlich bin ich kein Apokalyptiker, aber was ich in den letzten Monaten so mitbekommen habe, gibt mir mehr als zu denken. 75% der Insekten in Deutschland sind tot.

http://www.faz.net/aktuell/wissen/leben-gene/insektensterben-75-prozent-weniger-insekten-in-deutschland-15250672.html

Und ohne Insekten keine Vögel (habe so etwas von 45% weniger in Europa gehört: http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/vogelsterben-nimmt-dramatische-ausmasse-an.html)
und keine Pflanzenbestäubung.
Glyphosatfelder in Schleswig-Holstein, gelbe Wüsten... Finde ich gruselig und auch gefährlich. Was passiert da eigentlich um uns rum?
Die Umweltverbände scheinen machtlos. Habe das Gefühl wir leben da auf einer Zeitbombe, die bald nicht mehr tickt...
Müssen wir uns (ganz) auf künstliche Nahrung umstellen?
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Eisbär

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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #1 am: 02 Mai 2018, 15:25:30 »

Nö.

Ein Großteil der Nutzpflanzen (gerade Getreide) wird windbestäubt oder durch Knollen und Ableger (Kartoffeln) gezüchtet.

Vermutlich spielen neben Pestiziden auch die riesigen Monokulturen eine Rolle beim Insektensterben.
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Donnerstag, 15. bis Sonntag 18. August 2024

Infos: www.nofuba.de

Makarius

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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #2 am: 03 Mai 2018, 12:58:22 »

Ja, Monokulturen aus Mais....kilomerterlang.
Kartoffeln, Getreide und Fleisch zur Ernährung.
 Das beruhigt mich nicht gerade.....

und hier noch was zum Thema.

http://www.bee-careful.com/de/initiative/menschliche-bienen-china/
« Letzte Änderung: 03 Mai 2018, 13:06:37 von Makarius »
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Black Ronin

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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #3 am: 04 Mai 2018, 10:07:39 »

Nö.

Ein Großteil der Nutzpflanzen (gerade Getreide) wird windbestäubt oder durch Knollen und Ableger (Kartoffeln) gezüchtet.



Ja und wer braucht schon Obst und Gemüse wenn er Kartoffeln haben kann.
Kartoffeln blühen auch bestimmt nur so zum Spass, ne.
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nightnurse

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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #4 am: 04 Mai 2018, 14:34:59 »

75% der Insekten in Deutschland sind tot.

Nein. Es gibt 75% weniger Insekten-Biomasse. Das ist nicht dasselbe. Wenn du 1 Hirschkäfer hast und 999 Mücken und jetzt stirbt der Hirschkäfer - dann sind 50% der Insektenbiomasse weg!!!1 Aber es ist nur 1 Promille deiner Insekten tot. (Warum man das nach Gewicht bemisst, statt nach Arten auszuzählen, hat sicher Gründe, aber weiss der Geier. Mir erscheint das ETWAS ungenau.)

Bei der FAZ steht übrigens, die Ursachen seien unklar und das Geschehen vermutlich multifaktoriell und man bräuchte dringend mehr Forschung.
So auch hier https://www.spektrum.de/wissen/es-gibt-wenig-daten-aber-das-insektensterben-ist-eindeutig-besorgnis-erregend/1548199, mit weniger Tätä und mehr Hintergrund.

Müssen wir uns (ganz) auf künstliche Nahrung umstellen?

Nee, auf Kartoffeln und Getreide ::) und auf in China preisgünstig per Hand bestäubte Äpfel (China ist da ziemlich gruselig, auch die Geschichte, wie es dazu kam).
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waldlaeuferin

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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #5 am: 05 Mai 2018, 00:04:18 »

Um nurse beizupflichten: Auch wenn einige das gerne so hätten, ist Glyphosat nicht an allem Schuld. Als ob man im Bio-Anbau netter zu Insekten wäre.

Das beobachtete Phänomen hat mit Sicherheit überhaupt nichts damit zu tun, dass das Viehzeug inzwischen kaum noch Rückzugsräume vor der menschlichen Spezies hat und von Licht- und Schadstoffemissionen, sowie Irritationen des Klimas betroffen ist...in Brüssel bezahlt man die Landwirte verstärkt dafür, wenn sie Ackerland brach liegen lassen, was aber natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist, wenn ursprüngliche Habitate mal zerstört wurden. Alles wird zubetoniert, sodass die Vögel in unseren sterilen Städten und parzellierten Ackern keine Brutplätze und keine Ruhe mehr finden. Solange der menschliche Verwertungszwang höher ist als der Respekt vor der Natur, wird das auch immer so weiter gehen.

https://www.topagrar.com/news/Acker-Agrarwetter-Ackernews-Insektensterben-Es-liegt-auch-am-Licht-8959198.html
https://www.spektrum.de/news/die-dunkle-seite-des-lichts/1555840
https://www.noz.de/deutschland-welt/politik/artikel/910187/vogelsterben-in-norddeutschland-immer-dramatischer

Aktuelles Beispiel aus Hamburg: Die A26 wird nun auch durch ein Naturschutzgebiet (Moorburg) gebaut und verläuft bei Neu Wulmstorf entlang des größten Vogelschutzgebiets in Niedersachsen. Was könnte schon schief gehen... ist ja gut für die Wirtschaft! Dafür haben wir den Diesel in der Stresemannstraße verboten und können uns wunderbar grün und moralisch fühlen.
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Makarius

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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #6 am: 07 Mai 2018, 08:58:49 »

Ja, leider alles sehr richtig. Die vielen Faktoren, die Mensch sich so einfallen lässt, um mehr Geld zu machen (Wo bleibt das eigentlich alles?) verursachen in der Summe das Sterben. Deprimierend für mich, dass nicht grundsätzlich gehandelt wird. Ich glaube schon, dass viele Menschen auch kleine Inseln für die Artenvielfalt schaffen, aber eben nicht viel bewirken. Am Wochenende war ich zwei Tage durchgehend direkt neben einem Vogelschutzgebiet, Was habe ich an Insekten gesehen:

1 Hummel, eine Handvoll Fliegen, 3 Käfer, zwei Spinnen, zwei Motten, ein paar Ameisen.



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SchwarzMetallerHH

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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #7 am: 07 Mai 2018, 09:28:56 »

Hummeln ♥
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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #8 am: 07 Mai 2018, 09:52:25 »

Deprimierend für mich, dass nicht grundsätzlich gehandelt wird.

Ja, schon. Ist allerdings schwierig, solange man nicht weiss, was genau die Ursachen sind. Bzw. einige der vielen Faktoren werden sich auch nicht grundsätzlich ausschalten lassen, es geht ja nicht nur ums Geldmachen, essen müssen wir uns alle leisten können. Und Soylent Grün, was, ähem, unter den Gesichtspunkten dieses Threads ne gute Lösung wäre, das will ja wieder keiner.
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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #9 am: 07 Mai 2018, 09:54:52 »

Ja, echt. >:(
Dafür lieber Bodeneierhennen zu Grunde richten.

*klingt nach Rant, ist aber durchaus ernst gemeint
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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #10 am: 07 Mai 2018, 10:04:41 »

Daß Bodenhaltung nur marginal hühnerfreundlicher ist als Käfighaltung und mithin ziemliche Augenwischerei, das war von Anfang an klar. Hätte von Anfang an klar sein können wenn man aufgepasst hätte ö.ö stand in den Zeitungen ö.ö

Tierprodukte aller Art illustrieren den Punkt ganz gut: Mit den Gegebenheiten der tierhaltenden und -verarbeitenden Industrie konfrontiert, findet ziemlich jeder total ekelhaft, was da passiert, aber "irgendwas muss man ja essen" und das ist dann der Grund, ein bisschen kognitive Dissonanz einzuschieben und alles weiterzumachen wie bisher. Bei so abstrakten Dingen wie "eines Tages geht UNSER Biotop den Bach runter" funktionierts dann schon gar nicht.
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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #11 am: 07 Mai 2018, 10:19:09 »

Eines Tages ist einfach mal auch noch ziemlich lange hin. Das lähmt die Panik so ein bisschen.

Das mit den Hennen hätte man mit etwas kognitivität sich auch selbst denken können. Aber... ach man.
Bei mir hats was geändert. Aber es ist nur der Tropfen im Brunnen.
Und der letzte Grillabend beim Huhn war ganz ohne Fleisch. Weil mit Würstchen wird es das Gleiche sein.
Dafür war der Gelbe Sack danach halb voll. Es ist... *hrnghsm
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Antw:Insekten- und Vogelsterben - Willkommen in der Glyphosatwelt
« Antwort #12 am: 07 Mai 2018, 11:15:37 »

Achtsame Diät tut einem vielleicht gut und das Gewissen beruhigts auch. Aber es änderts sich nicht wirklich was.
Die Bioläden florieren, die Supermärkte haben alle Biowaren, aber das schafft wieder neue Probleme. Z.B. Bio-Honig aus EU- und Nicht-EU-Ländern..... Grüne Bio-Bohnen aus Ägypten....
Ein Dilemma.

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