Schwarzes Hamburg

  • 28 März 2024, 10:49:32
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Autor Thema: „Antidepressiva und ihre Wirksamkeit - Tabletten gegen die große Traurigkeit“  (Gelesen 2765 mal)

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Der Beitrag ist zunächst einmal eine gute Entscheidungshilfe für alle, die direkt oder indirekt betroffen sind. Trotz Positionsnahme informativ und ausgewogen. Gleichzeitig zeigt er aber auch, wie wirklich jeder Bereich des Lebens ohne Skrupel für den „Krieg um die Köpfe“ instrumentalisiert wird.

Zum Hören (sehr angenehm präsentiert, ca 30 Min.):
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/2016/10/06/tabletten_gegen_die_grosse_traurigkeit_antidepressiva_und_drk_20161006_1930_a461e504.mp3

Zum Lesen
http://www.deutschlandradiokultur.de/antidepressiva-und-ihre-wirksamkeit-tabletten-gegen-die.976.de.html?dram:article_id=367696

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schwarze Katze

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Man darf aber nicht vergessen, dass für schwer Kranke gerade mit endogener Depression Medikamente trotz viele Nebenwirkungen ein Segen sind. Meine Mutter, die in die 50-er Medizin studiert hat, hat noch genug Kranke gesehen, die in Anstalten von sich hinvegetierten und sich nichtmal dazu aufraffen könnten, aufzustehen. Sie ertarrten buchstäblich in ihrer Depression und blieben oft ihr Leben lang in die Anstalten.

Für leichte und mittelschwere Depression ist Therapie natürlich viel sinnvoller als Pillen, vor allem wenn die Erkrankung als Reaktion auf belastende Erreignisse entstanden ist (reaktive Depression). Dann ist es sinnvoller zu lernen, wie man mit diesen Belastungen umgeht, anstatt sich nur mit Tabletten ruhig zu stellen.

Ich glaube übrigens nicht, dass die Anzahl von Depressiven so signifikant grösser geworden ist, eher sind die Kriterien für die Diagnose anders geworden. Früher wurden wirklich nur diese schwer Kranke, die fast lebensunfähig waren. Jetzt bekommst du die Dignose schon bei leichten depressiven Beschwerden, so wollte mir ein Doc AD verschreiben, als ich aufgrund von Jobverlust verständlicheweise niedergeschlagen war (ohne Suizidgedanken). Mit den Wörten: "Meine Reaktion ist für die momentale Situation ganz normal, es wäre eher unnormal, wenn ich jetzt happy wäre" lehnte ich es dann dankend ab und holte mir stattdessen Unterstutzung bei einer Beratungsstelle. Hat auch nach einige Zeit zum Glück wieder geklappt mit dem Job.

Und da sind wir schon bei einem anderen Grund für Anstig von Depressionen: Arbeitslösigkeit oder prekäre Beschwäftigungen fürhen definitiv dazu, dass die Menschen depressiv werden.
Da helfen eben keine Pillen
« Letzte Änderung: 12 Oktober 2016, 21:31:11 von Black Russian »
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Menschen haben als Spezies nicht mehr Wert als Nacktschnecken