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Autor Thema: Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland  (Gelesen 78014 mal)

colourize

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Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« am: 25 August 2015, 21:09:12 »

Fünf große Fragen, die in diesen Tagen an mir nagen. Vielleicht kennt ja jemand auf eine von denen eine Antwort.

1. Wieso ist in den Medien eigentlich ständig von "Flüchtlingen" die Rede, wo doch schon im vorhinein klar ist, dass nur für einen Teil der derzeit stattfindenden Zuwanderung Fluchtursachen gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention vorliegen? Verspricht man sich davon etwa, dass der Zuwanderung seitens der Bevölkerung aufgrund von Mitleid wohlwollender begegnet wird? Ich vermute, dass die Verwendung des Wortes "Flüchtling" als Vorabzuschreibung nur Wasser auf die Mühlen der Rechten sein dürfte.

2. Wieso ist von den Politiker jedweder Couleur zu vernehmen, dass die Zuwanderer die keine Chance auf einen Aufenthaltstitel gemäß der Genfer Konvention oder gar auf Asyl nach §16a GG haben, schnell abgeschoben werden sollen? Die hiervon betroffenen Zuwanderer kommen mehrheitlich aus Ländern, die als EU-Beitrittskandidaten gehandelt werden. In der EU herrscht bekanntlich Freizügigkeit. Ist es nicht total sinnlos, Zuwanderer abzuschieben, die in einigen Jahren ohnehin ganz legal in die EU einreisen dürfen?

3. Warum werden die Zuwanderer nach dem Königsteiner Schlüssel auf die Länder verteilt, die mit der Erstaufnahme offensichtlich vollkommen überfordert sind, anstatt dass der Bund sich endlich des Themas annimmt? Lippenbekenntnisse von Gabriel & Co mögen ja markig wirken. Aber warum bringt die Regierung nicht mal eine Gesetzesinitiative auf den Weg, die eine menschenwürdige und halbwegs intelligente Verteilung der Zuwanderer erlaubt? Was zur Hölle sollen die Leute denn in einem ehemaligen Praktiker-Baumarkt im Gewerbegebiet einer runtergerockten sächsischen Vorstadt voller Neonazis? Hat ernsthaft jemand, der für diesen Murks verantwortlich ist, geglaubt dass die Nummer gut ausgehen wird?

4. Allenthalben heulen die Arbeitgeberverbände uns die Ohren hinsichtlich des sogenannten "Fachkräftemangels" voll. Die Zuwanderer, die nach Deutschland kommen, suchen ein besseres Leben und wollen sich eine neue Existenz aufbauen. Warum wird nicht endlich im Bundestag ein Zuwanderungsgesetz verabschiedet, das einen legalen Zuwanderungsweg nach Deutschland eröffnet, und in dem sowohl Rechte, als auch Pflichten für Zuwanderern definiert werden?

5. Überall in der deutschen Provinz brennen in diesen Tagen Flüchtlingsunterkünfte ab. Warum wird dies weder von den Medien, noch von unseren markigen Gabriels als das beim Namen genannt, das es ist? Es handelt sich um nichts anderes als um Terroranschläge. Hinsichtlich der Frequenz der Vorkommnisse erleben wir derzeit nichts anderes als die größte Terrorwelle in der Geschichte der Bundesrepublik.
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Schattenwurf

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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #1 am: 25 August 2015, 22:03:27 »

Zitat
Überall in der deutschen Provinz brennen in diesen Tagen Flüchtlingsunterkünfte ab.
Hab gerade mal gegoogeld ... heftig ... Friedensdemo wann?
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colourize

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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #2 am: 25 August 2015, 22:12:48 »

Zitat
Überall in der deutschen Provinz brennen in diesen Tagen Flüchtlingsunterkünfte ab.
Hab gerade mal gegoogeld ... heftig ... Friedensdemo wann?
Gegenfrage: Friedensdemo wozu?

Meinem Verständnis nach ist eine Demonstration nur sinnvoll, wenn sie sich gegen etwas richtet, was Menschen mit politischer Macht getan haben oder zu tun vorhaben.
Gegen den asozialen Mob zu demonstrieren wird hingegen nichts bringen, da wir den leider nicht loswerden.
« Letzte Änderung: 25 August 2015, 22:28:21 von colourize »
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RaoulDuke

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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #3 am: 25 August 2015, 23:22:07 »

Ich habe keine Antwort auch nur auf eine einzige Deiner Fragen, daher versuche ich mich mal daran, eine Antwort für alle zu finden.

Ich glaube, dieser extrem unsichere Umgang mit der Flüchtlingsthematik, der von Euphemismen, Verharmlosungen, Empörungen und anderen emotionalen Reaktionen geprägt ist, sich aber um einen sachlichen Diskurs drückt, ist im Grunde einem Problem geschuldet, das mit den Flüchtlingen nichts zu tun hat.

Es ist der Umstand, dass in unserem Volk eine Reihe von Traumata existieren, die die Beschäftigung mit bestimmten Fragen zu einem Tabu werden lässt, weil durch mehrere riesige Katastrophen und eine gigantische keine unvoreingenommene Debatte mehr möglich ist. Und so entfesseln sich die Emotionen und Fraktionen laden den Hass übereinander aus, wie ich es in meinem bisherigen Leben noch nie erleben durfte, und ich bin durchaus geneigt, meine Befürchtung eines Bürgerkrieges zu erneuern, die ich bereits an anderer Stelle äußerte.

Aber werden wir doch einmal konkret. An erster Stelle der Traumata ist natürlich, wie wohl von niemandem bestritten werden kann, der Nationalsozialismus zu erwähnen. In vielen Jahren in der Schule, in zahlreichen Quellen und allabendlich auf irgendeinem Spartenkanal ist zu sehen, wie aus der nationalen Idee die nationale Überhöhung und dann der nationale Sozialismus wurde, endend in der industriellen Massenvernichtung von Millionen - der unvorstellbarste Sündenfall der modernen Welt und die moralische Urkatastrophe unserer Zeit. Die durch dieses Trauma entstandene Schuld, deren Ausmaß alles bisher Vorstellbare übersteigt, hat dazu geführt, dass alles, was auch nur entfernt daran erinnert, alles was auf der Kette der Ereignisse dahin lag, als von der Schuld befleckt empfunden wird. Und da dieser unglaubliche Missbrauch der deutschen Geschichte so effektiv angewandt wurde, geht es mir heute schon schwer über die Tasten, überhaupt von "unserem Volk" zu sprechen. Ich verspüre den Drang, stattdessen "unsere Bevölkerung" zu schreiben. Es fällt schwer, eine eigene Identität aufzubauen und bewahren zu wollen vor dem Schreckensbild der historischen Schuld, und der Gedanke, unsere eigene Kultur und Geschichte könnte etwas Bewahrenswertes enthalten, scheint so manchem so Unerträglich zu sein, dass man das Gefühl hat, ein ungeheurer Selbsthass wuchert in manchen Kreisen, der heimliche Wunsch nach dem kulturellen Suizid. "Nie wieder Deutschland" steht dann auf den Fahnen. Es mag nur meine Empfindung sein, aber mit dem Hammer der politischen Korrektheit wird versucht, das Grausame, Mörderische, Auschwitzhafte im Wesen des deutschen Volkes irgendwie verzweifelt zu bändigen, und sei es, dass man dafür das Wort "Neger" aus Kinderbüchern streichen muss. Wer will heute denn etwas zu den Interessen des Volkes sagen? Jeder, der das tut, auf den richtet sich der genannte Selbsthass, der von so vielen unserer Politiker verinnerlicht worden zu sein scheint. Heimlich müssen die Konservativen doch alle eine Hitler-Büste im Keller haben, denken viele.

In anderem Gewand, bereit, den tausendjährigen Muff unter den Talaren zu bekämpfen, hat sich die Gegenbewegung schon einmal formiert. In den Neuen Sozialen Bewegungen der 68er, aus dem ein Großteil der heutigen Politiker entstammt, die stets die Moralkeule der politischen Korrektheit (kurz "Nazikeule") schwingen, wurde der Gegenentwurf gelebt. Der Sozialismus als das große Ziel, das Ideal des Friedens, in der jeder nach seinen Möglichkeiten zur Gesellschaft beiträgt, aber nach seinen Bedürfnissen von ihr erhält, in der alle gleich und frei sind und man eigentlich nur ununterbrochen am Lagerfeuer singen muss, bis alles gut wird - er ist das große, leuchtende Ideal geworden, der Lebenentwurf Zehntausender Intellektueller. Die Coolness, die Sexyness der Revolte und der Chic der gerechten Sache, kombiniert mit dem Kampf des Davids gegen den Goliath hafteten ihm an, und der Trennungsschmerz muss enorm gewesen sein, als sich die Utopie als genau das entpuppte: eine Utopie. Die alternativen Lebensentwürfe zerbrachen, die Ideologie wurde durch die UdSSR und näher noch die DDR in ihren Aussagen widerlegt, und zudem durch die RAF und andere vermeintliche Revolutionäre ihrer moralischen Rechtfertigung beraubt. Wenn man den Generalbundesanwalt auf dem Weg vom Frühstückstisch ins Büro mit Maschinengewehrfeuer ermordet (und den Chauffeur und noch den Leiter der Fahrbereitschaft gleich mit), dann gibt man eben auch einen Ausblick auf das Leben, wie es sein wird, nach der Revolution. Von Stalins Vernichtungslagern, den berüchtigten Gulags, muss man dann gar nicht mehr anfangen.

Es ist bezeichnend, dass sich trotz der Bankrotterklärungen der großen Ideologien die politische Debatte seither auf einem Links-Rechts-Schema bewegt, von immer den gleichen Positionen und Betonkopfdebatten begleitet, in der jeder nur seinen Text aufsagt und daher nur sehr eingeschränkte Manövrierfähigkeit hat. Ein Konservativer sagt etwas zu Neues, gar Unliebsames? Na so ein Nazi. Einer aus der linken Fraktion sagt etwas zu Neues, gar Unliebsames? Na so ein gefährlicher Stalinist - im besten Falle ein Phantast.

Lange geredet, aber was hat das nun mit Deinen Fragen zu tun? Ganz einfach: Es bemüht sich niemand um eine Klärung, daher sind sie offen.

Die derzeit zur Debatte stehenden Fragen lassen sich mit einem marionettenhaften Texte-Aufsagen nicht lösen. Es erfordert Antworten auf die immer ausgesparten Tabu-Themen. Sind wir ein Volk oder sind wir eine Bevölkerung? Darf sich jeder dazu gesellen? Stellen wir Bedingungen dafür? Wieviel Toleranz müssen wir Menschen gegenüber aufbringen, die uns gegenüber nicht tolerant sind, wie Islamisten? Dürfen wir denjenigen, die auf unseren Schutz angewiesen sind, überhaupt die Hilfe verweigern? Würde dies nicht einen neuen Akt der Unmenschlichkeit heraufbeschwören? Sind wir vielleicht sogar moralisch verpflichtet zu helfen? Könnten wir überhaupt noch schlafen, wenn wir den Flüchtlingen die Hilfe verweigern? (ich könnte das jedenfalls nicht)

Aber zudem ist ein Paradoxon zu lösen: Wenn wir alle Menschen aufnehmen wollen, denen es in ihrer Heimat sehr schlecht geht, die gar existenzielle Nöte haben, sind das dann nicht Milliarden Menschen? Brechen wir dann nicht zusammen? Und verlieren wir dann nicht gerade unsere Fähigkeit, zu helfen?

Das sind enorm schwierige Fragen, und die Politik scheint durch Traumata gefangen und sucht daher nicht wirklich nach Antworten. Das Volk selbst scheint auch in unversöhnliche Fraktionen gespalten, obwohl meines Erachtens ein Aufeinander-Zugehen und ein Dialog wirklich aller mit wirklich allen die einzige Möglichkeit ist, zu Antworten zu kommen: Die ultrareichen Elbvororts-Bewohner und die Empfänger von Grundsicherung, die Arbeiter und die Rentenempfänger, die Familien mit den 4 Kindern und die Menschen mit den alternativen Lebensentwürfen, die Bayern und die Hamburger und letzlich die AfD und die Linke.

WIR MÜSSEN VERDAMMT NOCHMAL MITEINANDER REDEN.
« Letzte Änderung: 25 August 2015, 23:33:50 von RaoulDuke »
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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #4 am: 25 August 2015, 23:51:50 »

Zitat
Überall in der deutschen Provinz brennen in diesen Tagen Flüchtlingsunterkünfte ab.
Hab gerade mal gegoogeld ... heftig ... Friedensdemo wann?
Gegenfrage: Friedensdemo wozu?
Naja auszünden kann ich nicht ... so what? o.O
Demos sind, wider deiner Sichtweise, nicht nur dazu da Politik zu bewegen, (Träumer ^^)
sondern auch ... vielleicht sogar vielmehr ... sich abzugrenzen von dem was einem missfällt.

@RaoulDuke:
Sozialismus und Kapitalismus schliessen sich aus ...
ist im ersten Moment evtl. nicht eingängig, aber die Wirtschaftsform bestimmt die Art der Politik und der Gesellschaft.
Und zwar nicht ein bisschen, oder zu einem Teil, sondern absolut.
Die kapitalistische Marktwirtschaft setzt Konkurrenz vorraus ... Sozialismus setzt Kooperation vorraus.
Das geht niemals auf ein Ticket ... "der Osten" war nur sozialistisch dem Namen nach ...
in Wahrheit war es Staatskapitalismus ähnlich/gleich dem Faschismus.
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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #5 am: 26 August 2015, 00:07:55 »

Raoul, danke für die schöne Diagnose unserer politischen Kultur, der ich mich vollumfänglich anschließen kann.

Allerdings halte ich die Antwort auf das Schlüsselproblem der gesellschaftlichen Debatte ("Sind wir ein Volk oder sind wir eine Bevölkerung?") für leicht lösbar. Bei nährem Hinsehen ist es offenkundig, dass Staaten (mit Staatsangehörigen resp. "Bevölkerung") de facto existieren und als Entitäten handlungsfähig sind. Bei der Sache mit dem "Volk" habe ich hingegen so meine Zweifel. Die Forschung über Ethnogenese zeigt, dass Völker letztlich nichts sind als über viele Generationen tradierte Konstruktionen. Bayern gab es nicht schon immer, sondern sie sind aufgrund von Konstruktionen eines "Wirs" kollektiv gebildet worden, und zwar NACH der sogenannten "Völkerwanderungszeit", wo sich die Menschen (bzw. Genpools sowie deren kulturelle Hintergründe) aus unterschiedlichen Herkunftsgebieten neu gemischt haben.

Was wir derzeit erleben, das ist im Grunde genau dasselbe wie das, was in der Völkerwanderung passierte. Daran ist per se gar nichts schlimmes zu sehen, sondern im Gegenteil im biologischen Sinne (s. Vorteil genetische Vielfalt) in jedem Fall etwas positives.

Was die Mischung der kulturellen Hintergründe betrifft, so ist der Schlüssel hier die Frage der Organisation. Ein zweifellos interessantes Lernfeld bildet hier z.B. die USA, in der sich seit ihrer Gründung Menschen mit unterschiedlichem kulturellen Hintergrund zu einem neuen gemeinschaftlichen "Wir" als Nation zusammenfinden. (Nicht in jeder Hinsicht erfolgreich, aber deutlich erfolgreicher als wir in Deutschland mit der Integration der türkischen Zuwanderer bislang waren.)

Ich denke, dass die Erfahrung aus der Genese der USA etwa erkennen lassen, dass es nicht zu viel verlangt wäre, eine Zuwanderung nach Deutschland mit langfristigem Bleiberecht vom Einverständnis mit unseren kulturellen "must haves" zu verbinden. Hierzu könnten etwa Werte wie Gleichberechtigung der Geschlechter, Bekenntnis zum Gewaltmonopol des Staates oder Anerkennung einer Trennung von Staat und Religion gehören. Letztlich sitzen "wir" da derzeit noch eine Weile politisch-gestalterisch durchaus am längeren Hebel im Vergleich zu den Zuwanderern. Eine Angst vor einer "Islamisierung" ist also unbegründet, zumindest vollzöge sich die - so sie denn eines Tages käme - nicht ohne unser Zutun durch politische Unterlassung im hier und heute.

Unterm Strich bleibt: "Bevölkerung" eines Staates gibt es auf jeden Fall, "Volk" ist eine tradierte Konstruktion, die wir immer wieder neu gestalten müssen und können. Und jetzt ist dazu die Gelegenheit. Für die Bevölkerung Deutschlands.
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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #6 am: 26 August 2015, 10:11:52 »

Wenn wir nun gerade so etwas wie eine Völkerwanderung erleben, dann wundert es mich nicht, daß viele menschen so reagieren wie sie reagieren. Nämlich mit Hass, Ablehnung und Gewalt.
Was haben denn in grauer Vorzeit die Stämme, Gruppen, Völker gemacht, wenn kräftig in ihr Territorium eingewandert wurde?
Sie haben das was ihnen an Waffen zur Verfügung stand genommen und sind auf die anderen losgegangen.
Manchmal durchaus aus Motiven die man nachvollziehen kann ( Indianer z.B.)
Warum sollten die Menschen, oder sagen wir, ein Teil von ihnen, heute weiter sein als vor 1000 Jahren oder 2000 Jahren?
Dazu kommt heutzutage noch: Es gibt zu viele Menschen. Viel zu viele.

"Der Mensch ist im Grunde ein wildes, entsetzliches Tier. Wir kennen es bloß im Zustande der Bändigung und Zähmung, welcher Zivilisation heißt: daher erschrecken uns die gelegentlichen Ausbrüche seiner Natur...."
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RaoulDuke

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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #7 am: 26 August 2015, 10:20:18 »

Wer sich ein wenig informieren möchte, wie die letzte Völkerwanderung von statten ging, dem sei der folgende, sehr gut geschriebene Artikel aus der Wikipedia empfohlen.

Ehrlich gesagt klingt das nicht gerade nach einer Party.
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colourize

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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #8 am: 26 August 2015, 16:18:48 »

Wer sich ein wenig informieren möchte, wie die letzte Völkerwanderung von statten ging, dem sei der folgende, sehr gut geschriebene Artikel aus der Wikipedia empfohlen.

Ehrlich gesagt klingt das nicht gerade nach einer Party.
Im Unterschied zum im Niedergang befindlichen Römischen Reich haben wir aber auch ganz andere Steuerungsmöglichkeiten, um dem zu begegnen - alleine schon durch die politische Organisation der Staaten sowie die latenzfreien Kommunikationstechnologien heute.

Was ist so schwer daran, ein paar Spielregeln zu definieren, wie wir uns hier in Deutschland das Zusammenleben vorstellen und diese dann durchzusetzen? Zum Beispiel:
  • Zuwanderung ja, aber aus der Völkerwanderungszeit haben wir gelernt: Schwerter und andere Waffen draußen lassen. Bei uns hat der Staat das Gewaltmonopol.
  • Aus den Medien wissen wir: Frauen und Männer sind nicht überall auf der Welt gleichberechtigt, bei uns wollen wir das aber schon so handhaben, d.h. wer kommt um zu bleiben muss sich dem beugen.
  • Religion scheint die Menschen zum Hass auf die anderen anzustacheln, daher hat Religion bei uns in der Politik nichts verloren. (Okay, für die glaubhafte Durchsetzung dieser Regel sollten wir nochmal vorher selbst bei uns vor der eigenen Tür kehren.)
  • Nationbuilding in den USA lehrt uns: Wir brauchen eine gemeinsame Sprache, um miteinander reden zu können. Wer hier hinzieht und bleiben will, muss bereit sein deutsch zu lernen
  • Private Scharia-Richter wollen wir nicht, auch in Sachen Rechtsprechung hat der Staat das Monopol, zumindest bei strafrechtlich relevanten Taten und in jedem Fall bei Kapitalverbrechen. (Auch hier sollten wir nochmal selbst bei uns aufräumen und Parallelgesellschaften wie etwa Rockerclubs trockenlegen, bevor wir das glaubhaft verkaufen können.)
Über solche Regeln könnte man doch mal reden, wär doch ein Fortschritt in der Zuwanderungs- und Integrationspolitik Deutschlands. Derzeit kümmern wir uns nämlich einen Dreck darum, ob sich Zuwanderer hier integrieren oder nicht.
Ich bin dafür, einen solchen Zuwanderungskodex zu formulieren. Und wer dann die dort verschriftlichten Grundregeln doof findet, soll es bitte woanders probieren. Der IS sucht auch Fachkräfte.
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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #9 am: 26 August 2015, 17:44:13 »

Und ich dachte schon ich bin der Einzige der das so sieht.
Kaum will man etwas Ordnung bei der Einwanderung ist man gleich schlimmer als Hitler.
Ich sage schon gar nichts mehr aus diesem Grund.

Genau so und nicht anders unterstütze ich das auch. WEnn sie dann noch arbeitswillig sind, mach ich sogar meine Haustür auf.

Wenn eine linke Zecke das schon genauso sieht, ist vielleicht doch Hoffnung, das das noch andere umsetzen wollen.
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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #10 am: 26 August 2015, 21:01:18 »

Und ich dachte schon ich bin der Einzige der das so sieht.

Definitiv nicht

Kaum will man etwas Ordnung bei der Einwanderung ist man gleich schlimmer als Hitler.

Das kenne ich zu genüge, wurde trotz mein Migrationshintergrund schon ein oder anderer mal in die rechte Ecke geschoben.

@colourize

Sehr vernünftige Ideen, wir brauchen einfach einen modernen Enwanderungsgesetz.

Ich habe weder Bock auf  die "national Befreite Zonen" wie in Sachsen noch auf die Verhältnisse wie in Duisburg-Marxloh oder Dortmund-Nordstadt. Es sind auch, meines Erachntens nach, zwei Seiten einer Medalle

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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #11 am: 26 August 2015, 21:03:15 »

Was ist so schwer daran, ein paar Spielregeln zu definieren, wie wir uns hier in Deutschland das Zusammenleben vorstellen und diese dann durchzusetzen? Zum Beispiel:
  • Zuwanderung ja, aber aus der Völkerwanderungszeit haben wir gelernt: Schwerter und andere Waffen draußen lassen. Bei uns hat der Staat das Gewaltmonopol.
  • Aus den Medien wissen wir: Frauen und Männer sind nicht überall auf der Welt gleichberechtigt, bei uns wollen wir das aber schon so handhaben, d.h. wer kommt um zu bleiben muss sich dem beugen.
  • Religion scheint die Menschen zum Hass auf die anderen anzustacheln, daher hat Religion bei uns in der Politik nichts verloren. (Okay, für die glaubhafte Durchsetzung dieser Regel sollten wir nochmal vorher selbst bei uns vor der eigenen Tür kehren.)
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Über solche Regeln könnte man doch mal reden, wär doch ein Fortschritt in der Zuwanderungs- und Integrationspolitik Deutschlands. Derzeit kümmern wir uns nämlich einen Dreck darum, ob sich Zuwanderer hier integrieren oder nicht.
Ich bin dafür, einen solchen Zuwanderungskodex zu formulieren. Und wer dann die dort verschriftlichten Grundregeln doof findet, soll es bitte woanders probieren. Der IS sucht auch Fachkräfte.
Es ist völlig normal sich an die Gesetze des Landes zu halten in dem man sich befindet.
Ich finde nicht das man das diskutieren müsste. o.O
Das sind keine Regeln über die man "mal reden könnte" -.-

Wer sich nicht an das geltende Recht hält wird entsprechend behandelt ...
ob ich in Fernost für ein Hek Gras zig Jahre in den Bau gehe ...
oder halt in BRD eingeknastet werde, weil ich meine Frau verprügel.

Ich raff da deine Einstellung gerade mal gar nicht. O.O
Einen "Kodex" gibt es ... schimpft sich Grundgesetz ... willst du das tatsächlich zur Diskussion stellen?
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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #12 am: 26 August 2015, 21:14:09 »



Es ist völlig normal sich an die Gesetze des Landes zu halten in dem man sich befindet.
Ich finde nicht das man das diskutieren müsste. o.O
Das sind keine Regeln über die man "mal reden könnte" -.-

Ich schlage mal vor, du machst einen Wochenurlaub in einem richtigen Problembezirk, danach können wir noch mal darüber reden, ob diese Regel wirklich für alle klar sind.
Es gibt einige Orte in Deutschland, wo keine deutsche Gesetze funktionieren.



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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #13 am: 26 August 2015, 21:28:03 »

... Ich sage schon gar nichts mehr aus diesem Grund. ...
In 70 Jahren wird man dich dann als "Mitläufer" bezeichnen, der wie die meisten anderen zwar genau wußte was geschah, aber nichts dagegen getan hat und damit dem Verhängnis seinen Lauf ließ. Die Entschuldigung, daß du nicht erahnen konntest, wie schlimm alles werden würde, wird man nicht gelten lassen, weil, es war ja überall in den Medien zu hören und zu sehen oder es passierte in der eigenen Nachbarschaft (und es war sogar in den Büchern der Politiker zu lesen (...) ). Eine differenzierte Sicht auf deine Situation (oder auf die der meisten anderen) wird es nicht geben. Die einzig (zulässige) Erklärung für euer Verhalten wird Dummheit, Gleichgültigkeit, Bequemlichkeit oder das Erlangen persönlicher Vorteile sein.
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RaoulDuke

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Antw:Zuwanderung und Terrorismus in Deutschland
« Antwort #14 am: 26 August 2015, 22:31:44 »

NoName: Wer sind hier diese "Ihr?"

Für diese Prognose muss man die Zukunft schon sehr gut vorhersagen können. Ich persönlich kann das nicht. Das Gute an der Zukunft ist ja, dass man sie gestalten kann, und noch ist der Zug nicht abgefahren, genau das zu tun. Dafür muss nur erstmal (wie oben ausgeführt) das "Nazi Nazi" vs. "Sozi Sozi"-Geschrei aufhören, und zwar überall, auch in der Politik.

Und gerade dort sehe ich schwarz, weniger im Volk (ich werde später noch mal hartnäckig gegen die "Bevölkerung" anargumentieren, bin aber heute zu platt vom Job).

Wenn die Politik nicht handelt, wird die Politik nicht handeln - ein mindergenialer Schluß, zugegeben, aber wenn die Politik nicht handelt, wird es keine Lösung geben. Der tiefe Riss in der Gesellschaft wird tiefer und tiefer, weil die einen eine Wiederholung der Geschichte des Dritten Reiches wähnen und die anderen auch, und jede Seite bei der jeweils anderen die Verantwortung dafür sieht. Das dritte Reich hat sich aber vor 33 noch nie ereignet, ebenso wie sich die Geschichte grundsätzlich noch nie wiederholt hat oder wiederholen wird, und wir sind ja auch in einer ganz anderen Lage.

Ich hatte allerdings gerade ein Gespräch, wo jemand halb im Scherz mit meinem Vorschlag einverstanden war, die Deutschen, die gegen Immigration und nun lautstark protestieren, einfach nach Syrien zu schicken, wo die Immigranten herkommen. Oder alle wegzuschließen, bevor sie noch ein Asylantenheim anzünden können. Erst, als ich erschießen für uneinsichtige Deutsche vorschlug, lenkte mein Gegenüber ein. Ein Gespräch mit den Immigrations-Gegnern, und das war das Interessante an dem Austausch, wurde gar nicht vorgeschlagen, vielmehr abgelehnt mit den Worten "Die sind doch sowieso alle dummm, alles Ein-Euro-Jobber die auf Ausländerkinder in der U-Bahn pinkeln und sich mit Messern in Asylantenheime schleichen". Hat es gegeben, diese Fälle, genauso wie es immer dumme Leute gibt. Aber der Schluss, dass wirklich alle, die der Immigration kritisch gegenüber stehen, auch solche Leute sind, liegt gefährlich nah.

Aber dann ist doch auch klar, was man als anständiger Deutscher tun muss, oder? Wenn das alles durchdrehende potentielle Mörder sind, diese Immigrationsgegner, und Reden sinnlos ist, dann muss man irgendwann doch zu den Waffen greifen und gegen diese Minderbemittelten kämpfen. Und ich glaube nicht, dass Immigrations-Gegner, mit denen man nicht spricht, sondern sie im Gegenteil sogar mittels solcher impliziter Unterstellungen zu so etwas wie Untermenschen abwertet, deren Meinung nicht zählt, mit dieser Einstufung einverstanden sind. Sie wollen ein Land retten, vielleicht sogar eine Kultur, und werden irgendwann auch zu den entsprechenden Mitteln greifen.

Und was kommt dann? Ein Bürgerkrieg. Wenn der erste Antifa-Zug in Heidenau eintrifft, um den dummen Einwohnern mal die Leviten zu lesen, geht es los.

Wenn jetzt eine immer milde lächelnde und die Hände zum Dreieck faltende Staatslenkerin mit dem Spitznamen "Mutti" nicht die Kurve kriegt und vermittelt, dann kracht es. Man muss gegen unbegrenzte Immigration sein können, ohne "Pack" zu sein. Wenn man das nicht sein kann, kippt die Demokratie.
« Letzte Änderung: 26 August 2015, 22:33:48 von RaoulDuke »
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