Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Frag einen Eisenbahner  (Gelesen 64659 mal)

Julya

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Antw:Frag einen Eisenbahner
« Antwort #15 am: 27 April 2013, 19:24:20 »

Aaaalso, ich wüsste gerne, was es bedeutet, dass bei jeder Einfahrt einer U-Bahn auf dem Monitor neben dem Fahrer "zu kurz gefahren" steht.
Ich habe mich schon oft hinter die Fahrerkabine gestellt und darauf geachtet..... das steht da wirklich immer. ???
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SchwarzMetallerHH

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Antw:Frag einen Eisenbahner
« Antwort #16 am: 27 April 2013, 20:54:26 »

Das ist ein elektronischer Hinweis für den Fahrer, wie weit er am Bahnsteig entlang fahren muss, damit er wie geplant zum stehen kommt.
Die Hardwarevariante ist am Gleis als Tafel vorhanden. Bei der S-Bahn sind es die H-Tafeln bei der U-Bahn Tafeln mit 3, 6 und 9 an der Stromschiene.
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Julya

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Antw:Frag einen Eisenbahner
« Antwort #17 am: 27 April 2013, 22:29:39 »

Aber gibt es denn da noch andere Varianten? Ich habe bisher ausschließlich "zu kurz gefahren" gelesen....
Gibt es auch "zu lang gefahren"? ;) Und was ist mit "kurz" gemeint? Steh ich auf'm Schlauch? :o ::)
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CommanderChaos

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Antw:Frag einen Eisenbahner
« Antwort #18 am: 28 April 2013, 01:28:40 »

"zu kurz" heißt "nicht weit genug", also: der Zug ist noch nicht ganz am Bahnsteig (was man zwar prinzipiell an den erwähnten H-Tafeln selbst sieht, aber ein zusätzlicher Hinweis schadet nicht). Eine Anzeige für "zu lang" braucht man nicht, weil man das erstens sofort vorn sieht und es dann zweitens sowieso zu spät ist. :P Also: so lange im Bildschirm "zu kurz gefahren" steht, darf man noch nicht die Türen öffnen lassen. Das gibt es sowohl bei der U- als auch bei der S-Bahn.

Ne oder? Das Les ich jetzt hier nicht grad wirklich *haarerauf*

Naja, es kamen immer wieder in verschiedenen Threads solche Fragen auf, und da dachte ich mir, ehe jedes Mal dafür die Diskussion unterbrochen oder entführt wird, mache ich einen dedizierten Eisenbahnfragethread auf.
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Antw:Frag einen Eisenbahner
« Antwort #19 am: 28 April 2013, 02:01:54 »

Ui, klasse Thread! Die Bahn ist wirklich ein spannendes "Paralleluniversum" mit ganz eigenem Sprech usw. Am Bodensee hatten wir lange Zeit ein Gebäude auf Bahngelände gemietet und hatten oft mit Bahnern zu tun, das waren ganz "eigene" Vögel. Die Strecken waren damals noch total "analog". Dort waren teilweise noch Killometer lange Drahtseile neben den Gleisen geführt die die Signale "mechanisch" schalteten wenn irgendwo Jemand einen großen Hebel umlegte. Die Schaltanlagen in den Stellwerken waren teilweise aus den 40-er Jahren (wir haben da einfach mal geklingelt und wurden von dem netten Menschen im Backsteinhäuschen reingelassen und durften sogar ein paar Fotos machen ;). Das war sehr beeindruckend! Der Bahner hat sich damals gefreut etwas Abwechslung zu haben, er bekam wohl selten Besuch. Während wir da waren klingelte das Schaltpult mehrfach, und er betätigte von Hand große Knöpfe, Hebel usw. Manche Schalter wurden durch "mechanische Blockaden", also Nubsies aus Messing gegen "Fehlschalten" gesichert, wenn z.B: Schalter A auf 1 war, konnte durch das Messingteil Schalter B nicht auf 1 gestellt werden. Später wurde alles auf Digitale Steuerung (aus Karlsruhe?) umgestellt und die schönen Seile verschwanden.
In den Nächten in denen die alten Signale abgebaute neben den Schienen lagen kamen dann Nachts ganz seltsame Gestalten aus ganz Deutschland und haben alles was nicht niet- und nagelfest war abmontiert und abtransportiert.

Noch ein kleiner Tip, das Chaosradio hat dem Thema mal einen ganzen Podcast gewidmet, der ist sehr interessant: Klick. CC, hast du den zufällig schon mal gehört?

CC, sorry für die kleine Ausschweifung in deinem Thread, mal eine elektrische Frage. Fahren die Hamburger U- und S-Bahnen mit Strom aus "eigenen Kraftwerken", so wie es meines Wissens bei der DB ist?!? Welche Frequenz hat die Wechselspannung?  Wird evtl. das DB Netz mitbenutzt?
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Antw:Frag einen Eisenbahner
« Antwort #20 am: 28 April 2013, 08:53:38 »

Die U- und S-Bahn hier fährt mit Gleichstrom.
S-Bahn sagte CC ja schon 1200V, U-Bahn meine ich 750V=.
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Antw:Frag einen Eisenbahner
« Antwort #21 am: 28 April 2013, 09:52:29 »

Die U- und S-Bahn hier fährt mit Gleichstrom.
S-Bahn sagte CC ja schon 1200V, U-Bahn meine ich 750V=.
Oha! Gleichstrom macht tolle Lichtbögen durch den fehlenden Nulldurchgang \o/
Warum wird eigentlich auf großen Streckenabschnitten der Strom Abgestellt wenn wieder Leute auf den Gleisen unterwegs sind, obwohl dort Oberleitungen installiert sind? Die Wahrscheinlichkeit dass Leute Kontakt mit der Oberleitung UND den Gleisen kommen ist doch sehr gering, oder?
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« Antwort #22 am: 28 April 2013, 10:27:34 »

Haben die neuen S-Bahn Reihen noch ein echtes Hand-Führerbremsventil oder läuft das gänzlich über Steuerungen?
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« Antwort #23 am: 28 April 2013, 13:44:21 »

Wenn ich mich recht entsinne ist das Führerbremsventil noch pneumatisch, steht der Hebel jetzt senkrecht und nicht mehr waagerecht, wie bei Knorr- Bremsventil, Knorr Nr. 8 oder den Böhmischen Angstgriff.
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CommanderChaos

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« Antwort #24 am: 28 April 2013, 16:36:10 »

Warum wird eigentlich auf großen Streckenabschnitten der Strom Abgestellt wenn wieder Leute auf den Gleisen unterwegs sind, obwohl dort Oberleitungen installiert sind? Die Wahrscheinlichkeit dass Leute Kontakt mit der Oberleitung UND den Gleisen kommen ist doch sehr gering, oder?

Dass der Strom bei der Fernbahn abgestellt wird, wenn Leute herumlaufen, ist mir neu. Bei der S-Bahn passiert das allerdings öfter. Dass es in sehr großen Bereichen ist, liegt daran, dass die Rettungskräfte Angst haben, dass durch merkwürdige Zufälle a) der falsche Abschnitt abgeschaltet werden könnte b) aus benachbarten Abschnitten durch einen Zug oder einen Kurzschluss irgendwie doch Spannung auf den abgeschalteten Abschnitt kommen könnte, und noch ein paar andere Gründe, die ich nicht behalten konnte.

Haben die neuen S-Bahn Reihen noch ein echtes Hand-Führerbremsventil oder läuft das gänzlich über Steuerungen?

Im Regelfall wird rein elektrisch gebremst und das Führerbremsventil elektrisch angesteuert (die Bremsleitungen sind durch Ventile geschlossen, aber der Druck wird zur Sicherheit schon einmal aufgebaut). Fällt der Strom aus oder wird die Geschwindigkeit zu niedrig, wird die direkte pneumatische Bremse elektrisch angesteuert, also wieder nicht die, die am Führerbremsventil hängt. Das ist nur als letzte Rückfallebene da. Zusätzlich gibt es noch die Notsteuerung, das ist der von Incubus erwähnte senkrecht stehende Hebel auf der rechten Seite des Tisches. Die kann man über ein Ventil von Hand einschalten, das ist aber auch kein Führerbremsventil im eigentlichen Sinn, da es den Druck nicht regelt. Es kennt nur die Fahrtstellung (5 bar), Bremsstellung (Entlüftung über Durchflussbegrenzer, so lange man den Hebel zieht) und Schnellbremsstellung (schnelle Entlüftung mit Einrasten). Die benutzt man aber nur für Fahrten mit fremder Kraft (Abschleppen und so), und wenn die Elektronik nicht möchte (noch nie erlebt).

Edit: Wo genau der Strom herkommt, weiß ich nicht, aber eigene Kraftwerke hat die S-Bahn nicht. Auf jeden Fall wird er abrechnungsmäßig von Wasserkraftwerken in Deutschland geliefert.
« Letzte Änderung: 28 April 2013, 16:38:00 von CommanderChaos »
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« Antwort #25 am: 28 April 2013, 19:03:45 »

Echt interessant zu lesen was hier so geschrieben wird.

Innerhalb der City finde ich die Bahnen als Verkehrsmittel echt super und motorisiertem Individualverkehr weit überlegen, und so kann man mal ein bischen hinter die Kulissen luschern... :)
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CommanderChaos

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« Antwort #26 am: 28 April 2013, 19:21:22 »

Gah, sorry PTA, hab irgendwie auch beim zweiten Edit deine Fragen noch nicht alle beantwortet. Den Podcast kannte ich noch nicht, hab mal etwas reingehört, aber da ich die aufgelisteten Themen hinreichend kenne wieder abgeschaltet. Ist jedenfalls interessant für Interessierte. ^^
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« Antwort #27 am: 28 April 2013, 19:34:40 »

Dass der Strom bei der Fernbahn abgestellt wird, wenn Leute herumlaufen, ist mir neu. Bei der S-Bahn passiert das allerdings öfter. Dass es in sehr großen Bereichen ist, liegt daran, dass die Rettungskräfte Angst haben, dass durch merkwürdige Zufälle a) der falsche Abschnitt abgeschaltet werden könnte b) aus benachbarten Abschnitten durch einen Zug oder einen Kurzschluss irgendwie doch Spannung auf den abgeschalteten Abschnitt kommen könnte, und noch ein paar andere Gründe, die ich nicht behalten konnte.

Abgeschaltete Bereiche in der Spannungsversorgung werden noch gerdet, sicher nicht wegen einen Kurzschluss oder irgendwie anderer Dinge, sonder wegen Induktionsspannung die sich im abgeschalteten Bereich bilden kann wenn eine weite Stromschiene oder Fahrdraht parallel verläuft. Beim Fahrdraht war es glaube alle 300 Meter eine Erdung. Außerdem ist die Erdung auch eine Sicherung durch fälschliches wieder einschalten. Eine spannungsführende Stromschiene oder Fahrdraht läßt sich nicht so einfach erden. Ist da noch "Dampf" drauf und man will Erden, ohne vorher die Spannungsfreiheit geprüft zu haben und diese auch nicht festgestellt hat, gibt es blaue Flecke. Die Erdungsleitung, die ca. daumendick ist, baut dann ein schönes Magnetfeld auf und schlagt unkontrolliert durch die Gegend. Im Idealfall.
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« Antwort #28 am: 03 Mai 2013, 10:01:20 »

Ich habe mal etwas rumgekramt, und herausgefunden, das Berliner Tor eine Gleichrichterstation von 26000V auf 1200V ist.
Ich vermute weitere solcher Stationen, weshalb es (sicher auch aufgrund der kleinen Größe des Netzes) keine eigenen Kraftwerke wie bei der Bahn gibt.
Anfangs fuhr die S-Bahn sogar mit Oberleitung 6,3kV und 25Hz. Das war 1904.

Seit diesem Bild von 1974 hat sich ja auch einiges geändert. Wen man sich das mal so ansieht. :D

Apropos Veränderung bei dem Wechsel von Baureihe 472/473 auf die 474 hat sich ja einiges getan.
Ich vermute zum einen, das die neuen Reihen deutlich leichter als die Alten sind. Im Antrieb und Fahrverhalten kann man das meiner Meinung nach recht deutlich merken.
Ist das wirklich so?
Es muss ich auch einiges im Radsatz geändert haben. Während die alten Reihen fast schon auf gerader Strecke quietschen, machen es die neueren fast nicht mal mehr in engen Kurven.
Spurkrankschmierung werden sie sicher alle haben. Weißt du was der konstruktive Unterschied ist?
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« Antwort #29 am: 03 Mai 2013, 18:37:35 »

Meines Wissens fährt die S3 nur bis Neugraben mit Gleichstrom, den Rest bis Stade dann mit Wechselstrom
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