Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Szenen von der Arbeit  (Gelesen 230084 mal)

nightnurse

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #930 am: 07 Januar 2021, 12:14:22 »

Jetzt wird man aufgefordert, die internen Stellenausschreibungen mit Freunden und Verwandten zu teilen, nachdem man sich unter www.verkaufdeinefreunde.de (oder so ähnlich) angemeldet hat.

 

edit, der Link ist übrigens keiner.

Jetzt auch per App *\o/*
Der Abrechnung lag ein Werbeflyer bei, ich zitiere buchstabengetreu:

"Machen Sie Ihre Freunde zu Kolleginnen und Kollegen ...und bekommen eine Geldprämie als Dankeschön"

"...ganz einfach mit Ihrer eigenen E-Mail Adresse..."

"...mit der Willkommens E-Mail freischalten."

"Laden Sie sich einfach die App herunter und bleiben immer auf dem Laufenden..."

"Vergessen Sie nicht regelmäßig vorbei zuschauen..."

 - das hängt nun auch öffentlichkeitswirksam im A2-Format in allen Häusern im Flur. Gar nicht peinlich. Andererseits, wer liest schon Aushänge ::)

P.S., ob es sich überhaupt lohnt, seine Freunde zu verkaufen, erfährt man erst, nachdem man seine Daten verschenkt hat ::)
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Mentallo

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #931 am: 08 Januar 2021, 21:14:29 »

gz! Ja, der IT-Bereich generell hat mit der ganzen Situation grad weniger Probleme.
Eher diejenigen, die den Firmen Büros vermieten. Denn besonders dort merkt man grad dass viel aus dem Homeoffice geht, und die Mitarbeiter das auch noch cool finden. Groben Berechnungen zufolge könnte in den nächsten Jahren 20-30% der Büroflächen in Hamburg frei werden.

was genau möchtest du damit sagen?

a) mitten in "lockdown 1" arbeitslos zu werden führte mich in die perverseste jobsuche meines lebens. zum einen die stressigste aller zeiten, aber tatsächlich wurd irgendwann klar, dass es immer noch gute jobs gibt. insbesondere, wenn man risiken wagt.

b) mit wem genau soll der leser mitleid bekommen? mit maklern, den mit gewissenlosesten aasgeiern der neuzeit oder den besitzern gewerblicher immobilien? zugegeben, u.a. letztere beschaffen meinem arbeitgeber eine jahresbilanz  über 5 millarden euro bei rund 100 angestelten. was genau die bilanz einer bank ist, äh. ja. 
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Jack_N

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #932 am: 09 Januar 2021, 13:30:37 »

ne, gegenüber den Immobilienhaien empfinde ich eine gewisse Schadenfreude.
Das letzte Gebäude in dem ich gearbeitet habe wurde von einer berliner Firma vermietet und kurz nach der Mietübergabe an meinen damaligen Arbeitgeber an ein Investmentkonglomerat aus Dubai verkauft. Seitdem erreichte man z.B. keinen Hausmeister mehr, da blieb die Tiefgarage dann schon mal 2 Tage zu wenn keiner das klemmende Tor repariert.
Das Gebäude in dem mein jetziger Brötchengeber sitzt hat ne eigene Holding dahinter - auch wieder in Berlin angesiedelt.
Für eine Erweiterung, Anmietung von gerade frei gewordener Fläche, wollten die einfach mal das Doppelte pro m² haben was wir für den Rest des Gebäudes bezahlen. Krank.

Ich hoffe darauf dass die a) massig Einnahmen verlieren und b) das Gesetz zur steuerlichen Abschreibung von Leerstand abgeschafft wird.


Was Deine Jobsuche angeht: Ich habe selbst erlebt dass gerade in der Pandemiezeit, als auf einmal alle wie bescheuert Homeoffice-Regelungen eingeführt haben, aber merkten dass die Infrastruktur fehlt, qualifiziertes IT-Personal an allen Ecken und Enden fehlte. Die Headhunter  hatten gut zu tun. Bei Programmierern sieht der Markt noch verrückter aus. Da wirst Du schon direkt nach nem Jobwechsel in der Probezeit angeschrieben, weil Du da ja schneller nochmal wieder woandershin wechseln kannst.

Alles in Allem hab ich festgestellt, dass im IT-Sektor wenig "weggespart" wurde, eher noch Jobs entsanden sind. Wir haben mitten im Lockdown teilweise mehr als 10 Leute pro Monat eingestellt.
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Mentallo

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #933 am: 10 Januar 2021, 17:04:42 »

@immobilien: okee, dem stimme ich zu. klang auf mich zuerst anders. :)

Was Deine Jobsuche angeht: Ich habe selbst erlebt dass gerade in der Pandemiezeit, als auf einmal alle wie bescheuert Homeoffice-Regelungen eingeführt haben, aber merkten dass die Infrastruktur fehlt, qualifiziertes IT-Personal an allen Ecken und Enden fehlte. Die Headhunter  hatten gut zu tun. Bei Programmierern sieht der Markt noch verrückter aus. Da wirst Du schon direkt nach nem Jobwechsel in der Probezeit angeschrieben, weil Du da ja schneller nochmal wieder woandershin wechseln kannst.

ja, ich mache ja technik, aber auch die fehlte. der corona-hype hat mich quasi einen job gekostet und dann wieder einen gegeben.

aber das geheadhuntere ist ja fleischmarkt, solange du verkauft werden kann, wirst du verkauft. und zwar die ressource an die die firma und umgekehrt. sind mein chef und ich gerade jetzt zur festeinstellung immer wieder drauf gestoßen, was der jobvermittler ihm versprochen hat und was mir.

Alles in Allem hab ich festgestellt, dass im IT-Sektor wenig "weggespart" wurde, eher noch Jobs entsanden sind. Wir haben mitten im Lockdown teilweise mehr als 10 Leute pro Monat eingestellt.

hm, zumindest ist der technikmarkt abgegrast, das stimmt. war ebenfalls einstellungskriterium für mich "wir finden sowieso keinen anderen", hehe. :P

deckt sich aber auch mit meinem "mut zum risiko": neue stellen sind nicht "fix". hatte das glück, nach einem halben jahr zeitarbeit (und mittendrin 6 wochen krankheitsbedingtem, geplanten ausfall) jetzt fest an board zu sein. 8)
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SchwarzMetallerHH

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #934 am: 12 Januar 2021, 15:56:21 »

sind mein chef und ich gerade jetzt zur festeinstellung immer wieder drauf gestoßen, was der jobvermittler ihm versprochen hat und was mir.

Ob er das erläutern möge?
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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #935 am: 12 Januar 2021, 17:50:11 »

Ob er das erläutern möge?

erfolderliches know-how, vorhandenes, soziale kompetenzen, die leistungen eben dieser, finanzielle vorstellungen...
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Mentallo

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #936 am: 15 Januar 2021, 17:06:13 »

mein arbeitgeber sitzt also in der unmittelbaren city. wie es derzeit so trendet, reisst ein kollege das fenster weit auf.
teamleiter: "bist du irre? mach bloß das fesnter wieder zu, sonst kommen die ganzen aerosole rein!"
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nightnurse

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #937 am: 07 März 2022, 13:42:52 »

Unsere Gehaltsabrechnungen waren jahrzehntelang so Dingsis, die durch 2x falten und dann kleben verschlossen wurden, zu öffnen durch vorgestanzte Perforierung.
Vor zwei oder drei Jahren wurde umgestellt, jetzt ist die Abrechnung im Umschlag.
Seit einigen Monaten befindet sich im Umschlag dann auch immer nocn ein Anschreiben, "Sehr geehrte Frau nurse, in der Anlage finden Sie: 1 Gehaltsabrechnung. Spaß damit und Grüße, Ihr DLZ Personalabrechnung"

 ::) dafür hamse Geld. Immerhin brauch ich kein Schmierpapier mehr zu kaufen.
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CommanderChaos

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #938 am: 05 Mai 2022, 08:48:47 »

Aus der Kategorie "Lernen durch Schmerzen": Jemand hat eine allgemeine Info an 15 große Verteiler gemailt, also eine dreistellige Anzahl Mitarbeiter. So weit, so normal.
*Mail öffnen*
"Herr Computerlegastheniker hat eine Lesebestätigung angefordert. Jetzt senden?"
Also, wenn du drauf bestehst...
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Jack_N

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #939 am: 05 Mai 2022, 10:27:26 »

Bwahahaha :D Fast so schön wie per Massenverteiler an eine ganze Behörde etwas zu schicken, mit Lesebestätigung, wobei dann 90% der Adressaten auf "allen antworten" klicken um ihren Unmut darüber kundzutun. Hab schon Mailserver so in die Knie gehen sehen ^^
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CommanderChaos

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #940 am: 07 Juni 2022, 19:52:47 »

Bei uns gibt es ein konzernweites Mitarbeitertelefonbuch, in das man neben seinen Kontaktdaten auch ein paar Infos über die Zuständigkeiten schreiben kann und soll. Ich bin einer der wenigen, die das halbwegs ordentlich gemacht haben und habe eingetragen, dass ich als Projektingenieur für Geotechnik im Projekt xyz die Themen Baugrund, Altlasten und Kampfmittel koordiniere, also nicht unbedingt selbst alles kann und weiß, sondern überwiegend andere Fachleute herumkommandiere.

Heute klingelte das Telefon. Ein Herr zyx aus Freiburg hat da mal eine Frage zum Thema Kampfmittel und ich sei ja ausgewiesener Experte. :o Nachdem ich mir einige Minuten lang angehört hatte, was er wissen wollte, kam ich endlich zu Wort und konnte ihn an die Fachabteilung für Kampfmittel verweisen. ::) Wie er denn überhaupt auf mich gekommen sei? Und so erfuhr ich, dass die konzerninterne Universalsuchmaschine (quasi ein Intranet-Google) als allererstes meinen Namen ausspuckt, wenn man das Wort "Kampfmittel" eingibt. ;D Entweder stimmt irgendwas mit dem Algorithmus nicht, oder die Mitarbeiter der deutschlandweit mehrfach vertretenen Fachabteilung für Kampfmittel haben alle ihr Profil nicht ausgefüllt. Ich bin gespannt, ob sich das wiederholt und habe scherzhaft zu einem Kollegen gesagt, da in meinem Profil auch steht, dass ich für unser Projekt den lokalen Jira-Admin mache, dass bestimmt demnächst auch die zentrale IT anruft, weil sie ein Problem mit Jira hat.
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CommanderChaos

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Antw:Szenen von der Arbeit
« Antwort #941 am: 16 Juni 2022, 11:36:39 »

Aus der Kategorie "Deutschland im Endstadium": Ohne Scheiß, ich stelle gerade einen Antrag auf Versendung eines Faxes.

Zugegeben, es ist ein sehr spezielles Fax in einem sehr speziellen Prozess, und inhaltlich passiert deutlich mehr (ich beantrage, für Arbeiten Gleise zu sperren, und wenn dem entsprochen wird, wird die Anordnung von der zuständigen Stelle per Fax ans Stellwerk geschickt), aber der Antrag heißt so.
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