Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Homöopathie  (Gelesen 27827 mal)

voll pöse

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Re: Homöopathie
« Antwort #30 am: 22 Juli 2012, 23:14:44 »

Ich kenne Leute - und Du kennst sicherlich auch welche-, die auf ihre Globuli und Tinkturen gegen dies, das oder jenes schwören. Es ist für sie völlig irrelevant, ob Du mit Dutzenden Studien nachweisen kannst, daß "Homöopathie nicht hilft" - diese Menschen (und das sind nicht eben wenige) glauben, daß sie ihnen hilft.
Ich kenne auch Leute, die glauben, ihr Charakter hänge vom Sternzeichen ab. Die nehm ich genauso ernst.

Und ich kenne Leute die glauben das da so ein mystisches, omnipotentes, omnipräsentes und unsichtbares Superwesen alles erschaffen hat. Irgendwann hat es sich nochmal selbst gezeugt, ist an einem Kreuz gestorben, erwartet das wir unsere Wünsche und Hoffnungen Telepathisch übermitteln, nicht zweifeln wenn sich diese nicht erfüllen oder wir Leid erfahren obwohl wir glauben...
Was ich persönlich mindestens genauso fragwürdig finde!! Aber hey, jedem sein eigener Irrtum!!!
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Kallisti

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Re: Homöopathie
« Antwort #31 am: 23 Juli 2012, 00:15:23 »

Tja ... so schnell kann´s gehen mit der Kallisti-Virus-Infizierung. --- Es kann natürlich sein, dass das Virus gar nicht durch Kallisti verbreitet wird oder es das Kallisti-Virus auch gar nicht gibt oder es zumindest nicht zu oben beschriebenen Symptomen führt - sondern ... eine ganz andere Ursache zur beschriebenen Symptomatik führt.  8)

...aber vielleicht gibt's da ja auch eine homöopatische behandlung...?
 ;D


Absolut! - Allgemeinhin bekannt unter der Bezeichnung Ignore-Funktion, Insider nennen es fachjargonisch auch Placebo-Effekt.


Wobei dieses K-Virus sehr hartnäckig ist, bisher nicht ausrottbar, geschweigedenn heilbar - oft ist es so tückisch und hinterhältig, dass sich im Laufe der Zeit der Placebo- in den Nocebo-Effekt umkehrt. Bisher gibt es kaum Schutzmechanismen - außer einer einzigen ziemlich unschlagbaren Geheimwaffe - die öffentlich selbstverständlich nicht genannt werden darf, dennoch längst schwarz gehandelt wird - irgendwas mit "H" am Anfang und "r" am Ende, hat man mir zugeraunt.  8)

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Eisbär

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Re: Homöopathie
« Antwort #32 am: 23 Juli 2012, 00:59:28 »

entschuldigt bitte...


ich wollte wissen, warum in Deutschland soviele Menschen dumm genug sind, auf so ein Zeug reinzufallen, während in anderen Industrienationen der Bereich Homöopathie nur müde belächelt wird.
Ich wollte nicht darüber belehrt werden, dass die weltweit inzwischen dreistellige Zahl an unabhängigen wissenschaftlichen Doppelblindstudien, die ausnahmslos alle gezeigt haben, dass die "Wirkung" von Homöopathie (die ja auf einer angeblich magischen Wirkung von Wasser fußt!) i.A. sogar schlechter ist, als die von Placebos, alle doof wären. Das waren sie nicht. und wer das behauptet hat vom wissenschaftlichen Forschungsbetrieb mal so gar keine Ahnung.

Deutschland ist das Mutterland der Aufklärung. Es war Kant, der die Kritik der reinen Vernunft schrieb. Lessing schrieb Nathan der Weise. Beides ist mittlerweile Jahrhunderte her und noch immer glauben Menschen an Horroskope, an Homopathie oder an Sheng Fui, Reiki ist im Kommen...

Und ich fass mich an den Kopf und frag mich, wie kann's angehen?


Ich verstehe ja, dass Menschen die Schnauze von den Missständen unseres Gesundheitsystems, die einen eigenen Thread wert wären, voll haben, ich verstehe aber nicht wieso sie dann vom Regen in die Traufe rennen. Wenn ich von einem Arzt schlecht behandelt werde, geh ich zu einem anderen. Ein guter Arzt sagt mir ggf. auch, dass ich nur etwas (Bett)Ruhe brauche und dann in 1-2 Tagen wieder fit bin, der verschreibt mir keine Zuckerperlen für zig Euro.
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Kallisti

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Re: Homöopathie
« Antwort #33 am: 23 Juli 2012, 01:11:26 »


Und ich fass mich an den Kopf und frag mich, wie kann's angehen?


Ich verstehe ja, dass Menschen die Schnauze von den Missständen unseres Gesundheitsystems, die einen eigenen Thread wert wären, voll haben, ich verstehe aber nicht wieso sie dann vom Regen in die Traufe rennen. Wenn ich von einem Arzt schlecht behandelt werde, geh ich zu einem anderen. Ein guter Arzt sagt mir ggf. auch, dass ich nur etwas (Bett)Ruhe brauche und dann in 1-2 Tagen wieder fit bin, der verschreibt mir keine Zuckerperlen für zig Euro.


... mir - ich fasse mir an den Kopf.  Wenn wir schon über die homöopathisch verdünnte Wirkung von Kant und Lessing philosophieren.  8)


Ja, Ärzte-Odyssee is genau das: vom Regen in die Traufe ... ins Grab. So ungefähr.  ;D Und dabei wird man auch Geld los - wenn´s gut läuft: nur Geld.

Es kann auch nicht angehn, dass ein Sechser im Lotto wahrscheinlicher ist als einen guten schulmedizinisch ausgebildeten und behandelnden Arzt zu finden.  :P


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Kaffeebohne

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Re: Homöopathie
« Antwort #34 am: 23 Juli 2012, 09:10:12 »

Und ich fass mich an den Kopf und frag mich, wie kann's angehen?
Wie ich schon schrieb: weil viele das "technische" in der Schulmedizin als "kalt" empfinden. Weil viele der Ansicht sind, daß der Mensch aus mehr als nur einem (derzeit nicht gesunden) Körper bestehen, daß es da noch die Seele und Energien gibt. Daß der Mensch ein Ganzes ist, und auch als solches behandelt werden sollte, nicht wie eine Maschine. Und, wie auch Kallisti schon schrieb, daß man sich von Homöopathen, die sich ausgiebig mit dem Menschen als Ganzes beschäftigen, ernster genommen fühlen, als von einem Mediziner, der einem sinnlose Zusatzleistungen verschreibt.

Es IST eben ein Unterschied, wenn sich jemand mal damit beschäftigt, wo ein gesundheitliches Problem denn herkommt, und die Ursache dafür abstellt, als nur an den Symptomen rumzudoktorn. Das erfordert Zeit, die sich viele Schulmediziner nicht nehmen. Wurde hier aber auch schon gesagt. Manchmal hilft es Menschen auch, einfach mal mit jemand reden zu können.

Beim Reiki (das Du erwähntest) nimmt sich auch jemand Zeit für einen Menschen. Er berührt ihn und vermittelt Entspannung. DAS ist alles keine Zauberei, ähnlich verdiene ich auch mein Geld. Allerdings ohne den Faktor "Energiearbeit", weil Esoterik auch nicht meine Welt ist. Aber manche brauchen / wollen es eben, weil einfache Dinge für sie vielleicht ZU einfach scheinen, um wirken zu können...
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nightnurse

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Re: Homöopathie
« Antwort #35 am: 23 Juli 2012, 09:49:03 »

Und weil die meisten Menschen, die zum Homöopathen gehen, sich einfach weder vorher noch nachher um Doppelblindstudien kümmern, gar nicht zu reden davon, daß sie Kant und Lessing gelesen hätten  ;D.
(Meinst Du, Kant und Lessing hätten zu ihrer Zeit oder später durchschlagende Veränderungen im Denken der - ich sag mal- breiten Masse bewirkt? Ich ja nicht so. Aber das nur nebenbei.)

Gegen den Glauben sind nun mal weder Kräuter noch Studien gewachsen.
Wenn ich nun niemanden mehr ernst nähme, der etwas Irrationales glaubt...öhm...blieben nicht mehr viele Menschen über, die ich ernst nehmen könnte.
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Ookami

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Re: Homöopathie
« Antwort #36 am: 26 Juli 2012, 13:23:33 »

Homöopatie wie in dem Artikel beschrieben ist nichts weiter als eine Form des Placebo.
Es wirkt, weil die Leute dran glauben bzw. es nicht besser wissen.
Ist ja auch schön wenn man damit Schmerzen lindern kann und sich einige lagfristige (meist psychosomatische) Sachen lösen.
Allerdings darf Homöopatie nicht mit echter Medizin verwechselt werden.
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danny

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Re: Homöopathie
« Antwort #37 am: 26 Juli 2012, 15:29:05 »

Für mich bleibt es Betrug, den Menschen, einen Stapel Euro für ein paar Zuckerkügelchen abzuluchsen. Da kommt jemand in die "Praxis" mit einer Sommergrippe, die eh in 2 Tagen vorbei ist, bekommt ein bißchen Zuckerkügelchen und schreibt dann den Kügelchen zu, dass er gesund wurde. Ein guter Arzt würde sagen: "Bettruhe, schonen, viel trinken und in 2 Tagen ist es vorbei."

nein, die meisten ärzte würden eher noch mindestens 2-3 tabletten, pillen, tropfen dazuverschreiben, die man eigentlich gar nicht nötig hätte.
ich habe in meinem freundes- und kollegenkreis einige hypochonder, die wegen jedem quersitzenden pups zu einem schulmediziner rennen. die häufigkeit, mit der diesen menschen z.b. medikamente wie antibiotika verschrieben werden, lässt mich meine hände über dem kopf zusammenschlagen. leider wird dieser ganze medikamentenmüll dann auch noch völlig unreflektiert geschluckt.

ich verstehe einfach dein bedingungsloses, blindes vertrauen gegenüber der schulmedizin nicht. da läuft mindestens genausoviel schief wie in jedem esoterischen begegnungszentrum. man kann nicht leugnen, dass pharmakonzerne eine sehr große wirtschaftliche macht haben. dass konzerne mit wirtschaftlicher macht auch immer zumindest versuchen, gewisse vorgänge in politik und wirtschaft zu kontrollieren und zu beeinflussen, liegt auf der hand.

zum anderen:
wenn du jahrelang an einer chronischen krankheit leidest, und über einen endlos langen zeitraum nur tabletten schluckst um die symptome wie schmerzen, schlaflosigkeit, übelkeit etc. zu bekämpfen, bist du es spätestens beim eintritt der nebenwirkungen leid - und überlegst dir, ob es nicht auch andere möglichkeiten und wege gibt.
ich habe eine homöopathische anamnese bei mir machen lassen und war wirklich positiv erstaunt, dass so etwas locker 1-2 stunden dauert. ein homöopath behandelt ja nicht nur mit "zuckerkügelchen" sondern analysiert auch dein verhalten, deine gewohnheiten, deine aktuelle situation.
etwas derartiges habe ich bei keinem schulmediziner bisher erlebt.
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Kallisti

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Re: Homöopathie
« Antwort #38 am: 26 Juli 2012, 20:16:17 »


Es IST eben ein Unterschied, wenn sich jemand mal damit beschäftigt, wo ein gesundheitliches Problem denn herkommt, und die Ursache dafür abstellt, als nur an den Symptomen rumzudoktorn. Das erfordert Zeit, die sich viele Schulmediziner nicht nehmen. Wurde hier aber auch schon gesagt. Manchmal hilft es Menschen auch, einfach mal mit jemand reden zu können.

Beim Reiki (das Du erwähntest) nimmt sich auch jemand Zeit für einen Menschen. Er berührt ihn und vermittelt Entspannung. DAS ist alles keine Zauberei, ähnlich verdiene ich auch mein Geld. Allerdings ohne den Faktor "Energiearbeit", weil Esoterik auch nicht meine Welt ist.


So ist es: den Mensch ganzheitlich sehen, nicht nur als Apparat, an dem ein Teil defekt ist. Bei der Maschine hängt faktisch einfach alles mit allem zusammen. Und meines Wissens wird das in jeder Heilkunde genau so gesehen, verstanden - bloß in der westlichen Schulmedizin nicht.

Berühren - genau. Wie ich oben mit Streicheln schon andeutete. Massagen: absolut! Kein Schulmediziner schreibt die heute noch auf - also da muss man dann schon Glück haben (wie Julya, glaub ich ... ;) ). Da heißt es dann, das sei "Wellness" - ja genau, es geht um Entspannung - aber nicht nur die von Psyche/Geist, sondern auch um ein Lockern verspannter Muskulatur. Klar kann man Sport machen, sollte man auch, weil die Maschine (der menschliche Körper) Bewegung einfach braucht (für alles: Muskeln, Sehnen, Gelenke, Herzkreislauf, Haut ... ... ...). Aber wenn die Muskulatur sehr verspannt oder/und verhärtet ist, ist Lockerung durch (richtige, geeignete) Massage absolut wichtig - warum sonst bekommen Profi-Sportler sie regelmäßig ...


Früher bekam man Fango-Packungen (um die Muskulatur durch Wärme vorzubereiten auf die Massage) und Massage. Heute wird - wenn man Glück hat - nur noch Krankengymnastik aufgeschrieben - die kann auch wichtig und notwendig sein, aber ersetzt keine Massage. Eventuell wird da auch bisschen massiert und Heiße Rolle und so - aber es ist halt keine Massage im eigentlichen Sinn. Es geht ja überwiegend um was anderes (bei KG).


Für mich bleibt es Betrug, den Menschen, einen Stapel Euro für ein paar Zuckerkügelchen abzuluchsen. Da kommt jemand in die "Praxis" mit einer Sommergrippe, die eh in 2 Tagen vorbei ist, bekommt ein bißchen Zuckerkügelchen und schreibt dann den Kügelchen zu, dass er gesund wurde. Ein guter Arzt würde sagen: "Bettruhe, schonen, viel trinken und in 2 Tagen ist es vorbei."

nein, die meisten ärzte würden eher noch mindestens 2-3 tabletten, pillen, tropfen dazuverschreiben, die man eigentlich gar nicht nötig hätte.
(...)

ich verstehe einfach dein bedingungsloses, blindes vertrauen gegenüber der schulmedizin nicht. da läuft mindestens genausoviel schief wie in jedem esoterischen begegnungszentrum. man kann nicht leugnen, dass pharmakonzerne eine sehr große wirtschaftliche macht haben. dass konzerne mit wirtschaftlicher macht auch immer zumindest versuchen, gewisse vorgänge in politik und wirtschaft zu kontrollieren und zu beeinflussen, liegt auf der hand.

zum anderen:
wenn du jahrelang an einer chronischen krankheit leidest, und über einen endlos langen zeitraum nur tabletten schluckst um die symptome wie schmerzen, schlaflosigkeit, übelkeit etc. zu bekämpfen, bist du es spätestens beim eintritt der nebenwirkungen leid - und überlegst dir, ob es nicht auch andere möglichkeiten und wege gibt.
ich habe eine homöopathische anamnese bei mir machen lassen und war wirklich positiv erstaunt, dass so etwas locker 1-2 stunden dauert. ein homöopath behandelt ja nicht nur mit "zuckerkügelchen" sondern analysiert auch dein verhalten, deine gewohnheiten, deine aktuelle situation.
etwas derartiges habe ich bei keinem schulmediziner bisher erlebt.



Auch hier kann ich nur zustimmen. Eben: man kriegt Chemie und es wird überwiegend bis ausschließlich SYMPTOMBEHANDLUNG betrieben, nicht: Ursachenbeseitigung, somit nicht: HEILUNG (wie ich oben schon schrieb).

Oft wird nach der wirklichen Ursache gar nicht gesucht - es werden zig Untersuchungen aber durchgeführt (Stichwort: Apparatemedizin), um Diverses "ausschließen zu können", damit der Arzt "auf der sicheren Seite ist". Und damit er es abrechnen kann - aber das sagt er natürlich nicht dazu.

Und wenn dann auf diesem Wege nichts gefunden wird, dann muss der Patient wohl ein Hypochonder sein oder es ist halt "psychisch" oder er soll halt zum Heilpraktiker gehn. Genau.

Und wenn doch was gefunden wird (Laborwerte), dann kann man das Pech haben, dass sie damit nichts anzufangen wissen, es also selber nicht schnallen, die genaue Ursache (für Symptome, Beschwerden) nicht finden.
Oder es kann sein, dass sie was finden, aber den Zusammenhang nicht herstellen bzw. leugnen - eben: es ist halt gerade KEINE ganzheitliche Medizin.

Und es kann auch sein - wie in meinem Fall - dass man also nachgewiesene diverse Mängel hat (Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente) und man die Supplemente TROTZDEM SELBER (alles!) bezahlen muss - also nicht mal ein Rezept dafür kriegt - obwohl man die Mängel nachweislich (Laborwerte/Blutuntersuchung) hat und die auch Beschwerden machen können.

Wenn man ganz ganz ganz ganz ganz viel GLÜCK (also: ZUFALL) hat, gelangt man an einen Arzt, der einem wenigstens Eiseninfusionen gibt (mittlerweile sind es 27 und das Ferritin wie Hb etc. sind immer noch im Keller ...). Aber da muss man wirklich unglaubliches Glück haben!
(Und trotzdem wird es nicht besser! - Soviel zur Schulmedizin.)


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Re: Homöopathie
« Antwort #39 am: 26 Juli 2012, 21:25:46 »

Oh, GERADE Krankengymnastik halte ich für sehr sinnvoll. Persönliches Beispiel: ich hatte jahrelang Knieprobleme. Bis ich dann mal einen Orthopäden gefunden hatte, der mir ganz einfach "nur" 6 Sitzungen beim Physiotherapeuten verschrieben hat. Grund: muskuläre Dysbalancen. Ich war zuerst skeptisch, ob wirklich nur das die Ursache für alles sein konnte, aber es war so. Nach 6 Sitzungen war ich jahrelange Probleme und Schmerzen los. In diesem Fall hätten Massagen die Ursachen nicht behoben, weil die Muskeln nicht im Gleichgewicht gearbeitet haben.
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Eisbär

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Re: Homöopathie
« Antwort #40 am: 27 Juli 2012, 01:34:59 »

ich verstehe einfach dein bedingungsloses, blindes vertrauen gegenüber der schulmedizin nicht.
Und ich verstehe nicht, was ich geschrieben habe, dass Du das da reininterpretierst. Über die Probleme in dieser hab ich mich mit keiner Silbe geäußert, das wäre ein separates Thema.
Natürlich passiert gerade auf der wirtschaftlichen Seite der wissenschaftlichen Medizin jede Menge Mist. Natürlich ist die Pharmalobby kein Wohltätigkeitsverein und natürlich sind Ärzte Menschen und machen als solche auch Fehler.
Und natürlich ist der größte Mangel des aktuellen Gesundheitssystems (wohlgemerkt nicht der "Schulmedizin") die fehlende Zeit für ausführliche Patientengespräche. Das ist aber ein Problem des Wirtschaftssystems und jeder Schulmediziner wird Dir sagen, er wünschte, er hätte deutlich mehr Zeit pro Patienten. Das ist kein Fehler der Medizinform, das ist ein Fehler der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Aber wenn ich einen gebrochenen Arm habe, bekommt ein orthopädischer Chirurg das hin, bei einer Lungenentzündung bekomme ich Antibiotika vom inneren Mediziner und die helfen dann, der Zahnarzt verpasst mir eine Keramikfüllung und das Loch im Zahn ist dicht, jemand mit Diabetes kann den Blutzuckerspiegel messen und bekommt Dosen Insulin, die auf seinen spezifischen Bedarf ausgelegt sind.
Ich selbst war im Krankenhauspraktikum (gehört zum Nautikstudium) dabei, wie Menschen neue Gelenke oder neue Aorten bekamen, ich hab gesehen, wie man die Halsschlagader öffnete und hohle Kalkkegel herausholte, die dank fleißigem Nikotinkonsum in Kürze zum Schlaganfall geführt hätten.
Außer Herpes, HIV und Hepathitis C ist jede Geschlechtskrankheit entweder heilbar oder es gibt einen Impfstoff.

Entschuldige bitte, aber nichts davon ist Verdienst von Homöopathen. Homöopathen mischen angeblich magisches Wasser mit Zucker und Alkohol und verkaufen 0,02g davon für 10€. Da läuft wirtschaftlich auch was falsch!
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Kallisti

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Re: Homöopathie
« Antwort #41 am: 27 Juli 2012, 11:16:04 »


Aber wenn ich einen gebrochenen Arm habe, bekommt ein orthopädischer Chirurg das hin, bei einer Lungenentzündung bekomme ich Antibiotika vom inneren Mediziner und die helfen dann, der Zahnarzt verpasst mir eine Keramikfüllung und das Loch im Zahn ist dicht, jemand mit Diabetes kann den Blutzuckerspiegel messen und bekommt Dosen Insulin, die auf seinen spezifischen Bedarf ausgelegt sind.
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Außer Herpes, HIV und Hepathitis C ist jede Geschlechtskrankheit entweder heilbar oder es gibt einen Impfstoff.

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Eisbär - du hast es immer noch nicht verstanden:

Die Schulmedizin ist eine Apparate- und REPARATURmedizin. Und unser "Gesundheitssystem" ist ein Krankheitssystem. Auch wenn von Vorbeugung immer wieder die Rede ist und damit grade Krankenkassen ja auch ihr Geld verdienen (denn die sogenannten Bonusprogramme sind auch mal ein morbides Thema für sich!), ist es dennoch so, dass es hier nicht um wirkliche Krankheitsvorbeugung und - vermeidung geht, auch wenn halt in der Theorie/auf dem Papier eine - vermeintlich - "gesunde Lebensweise" endlos runtergebetet wird (wo´s bei "gesunder Ernährung" schon mal mit Haken anfängt, denn Menschen SIND verschieden, haben verschiedene Eigenheiten: körperliche schon - sind einfach Individuen, werden als solche aber in der Schulmedizin nicht behandelt, nicht so betrachtet - vor nicht allzu langer Zeit wurden bspw. Kindern einfach Erwachsenenmedikamente in geringerer Dosierung verabreicht - bis man schnallte, dass Kinder einen ganz anderen Stoffwechsel, Hormonhaushalt ... haben - einfach andere Bedürfnisse als Erwachsene: medizinisch/körperlich. Und auch sind überwiegend Probanden männlich - dennoch werden die Arzneimittel dann einfach auch Frauen verschrieben - immerhin hat man inzwischen auch hier mal bisschen abgerafft, dass Frauen eben keine Männer sind - so zeigen sich auch diverse Krankheiten bei Frauen anders - symptomatisch - als bei Männern - ein bekanntes Beispiel ist der Herzinfarkt - es wurden Herzinfarkte bei Frauen jahrelang nicht als solche erkannt oder zu spät, weil sie andere Symptome zeigen als Männer, man sich aber an den Symptomen der Männer ausschließlich orientierte - so kostet das also auch hin und wieder mal Menschenleben -> weil die Schulmedizin ja eine so heilige Kuh is ... ^^).


In Alternativen Heilmethoden (wie TCM, Ayurveda, Tibetische Medizin zum Beispiel - gibt bestimmt auch noch andere), also auch in der Homöopathie wird hingegen ganz anders herangegangen - wie mittlerweile schon sicher zehnmal (auch von anderen) geschrieben, wird der Mensch hier als Ganzes gesehen und es geht vor allem darum, seine Gesundheit ZU ERHALTEN! Und NICHT: Defekte zu reparieren - auch das wird dann natürlich gemacht, aber vorrangig ist es eine Gesunderhaltungsmedizin, keine Reparatur- bzw. Krankmach-Medizin wie die Schulmedizin - mit eben ihren ganzen überwiegend synthetischen Medikamenten, die zahlreiche, teils schwere Nebenwirkungen haben und vor allem Wechselwirkungen und die eben immer nur den einen "Schaden" beheben, aber nie sehen und behandeln, was wie womit zusammenhängt - im Körper.

Alleine all die chronischen Krankheiten - meist geht dem schon Jahre vorher einiges voraus - diverse Zipperlein, Beschwerden -aber das alles wird eben schulmedizinisch nicht erkannt bzw. nicht ernstgenommen, geschweigedenn behandelt - die Leute selber nehmen es oft nicht ernst oder wissen sich nicht zu helfen, wenn der Arzt es nicht ernst nimmt. Und so verschleppt man Sachen, bis sie sich eben zu einer wirklichen Krankheit dann ausgewachsen haben.

Setzte man bei ersten Beschwerden schon viel früher an: nämlich mit Veränderung der Lebensweise, mit "ärztlicher" Unterstützung/Beratung und Behandlung, so käme es vielfach erst gar nicht zu diesen Krankheiten.

Klar setzt das Selbstverantwortung und "Mitarbeit" des "Patienten" voraus. Aber alle Selbstverantwortung hilft dem Patient nicht, wenn er die nötige richtige wirklich hilfreiche Behandlung nicht bekommt!

Beispiel sind eben muskuläre Verspannungen ..., die rechtzeitig "behandelt" nicht erst zu einem Schaden werden.

Hier natürlich auch und gerade Rückenschmerzen, die auch seelische Ursachen haben können, aber nur durch Psychotherapie verschwinden die nicht - wohl aber durch bspw. Bewegung (richtige) und Entspannung/Lockerung (Massage, Wärme).
Je länger diese Muskelverspannungen/-verhärtungen/-dysbalancen andauern, umso wahrscheinlicher wird daraus dann aber eine "Krankheit"/ein handfester Schaden - weil sich das im Körper ausbreitet - auf andere Bereiche, die dann auch betroffen sind/werden.

Und dass viele chronische Krankheiten nun mal mit falscher Lebensweise zu tun haben/verursacht werden, ist auch kein Geheimnis. Manchmal fehlt den Leuten tatsächlich das nötige Wissen, manchmal die "Disziplin" - dann brauchen sie halt da eben RECHTZEITIG Anleitung bzw. Unterstützung, Beratung ... (bspw. bezgl. Ernährung und Bewegung) - also: INDIVIDUELL auf sie zugeschnitten! Nicht: pauschalisiert!!

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messie

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Re: Homöopathie
« Antwort #42 am: 27 Juli 2012, 21:23:55 »

Die Frage ist ja, an wem man sich hier orientiert.
Ich hab mir jetzt mal beide Seiten durchgelesen und festgestellt: Man geht immer vom worst case der "Gegenseite" aus.
Eigentlich ist das schlechter Diskussionsstil ... ;)

Natürlich gibt es Homöopathen, die reine Geldschneider sind. Ist ja logisch, gibt's unter den Schulmedizinern ja auch. Und natürlich gibt es konventionelle Ärzte denen das Wohl des Patienten schnurzegal ist, hauptsache er kann so viel wie möglich abrechnen und wird von seinen Opfern (Patienten oder gar Kunden will ich das gar nicht nennen wollen) möglichst in Ruhe gelassen.

Die für mich entscheidenden Fragen sind deswegen: Wie sähe es aus, wenn man die besten Homöopathen den besten konventionellen Ärzten gegenüberstellen würde? Dann wäre die Diskussion einigermaßen objektivierbar.

Genau hier ist dann aber eben auch das Problem: Konventionelle Ärzte die so behandeln wie man es sich von ihnen wünscht scheint hier wohl niemand zu kennen (oder doch?). Wäre aber wichtig, um mal zu sehen ob sie überhaupt so anders praktizieren als es ein guter Homöopath tut.

Ich weiß nur, dass ich mal bei einem (subjektiv gesehen) guten Arzt war, der nicht gleich mit irgendwelchen Medikamentenkeulen kam, sondern eine ausführlichere Anamnese als von anderen gewohnt machte und dann eben auch mal sagte "einmal richtig ausschlafen und gucken ob die Verspannung immer noch da ist. Wenn ja, kommen Sie halt wieder", anstatt irgendwelche Mittelchen zu verschreiben, die eh nur zur Beruhigung da sein sollten.

Ähnliches kann ich mir aber auch bei einem guten Homöopathen vorstellen - dass er nicht gleich am Verschreiben ist, sondern sagt was man ändern sollte vom Lebensstil her und dann ebenfalls anbietet, dass falls sich dann nix ändert, man halt wiederkommen sollte.

Insgesamt denke ich darüber so, dass das "Geldverdienen mit Placebos" keine Scharlatanerei ist, solange diese auch wirklich etwas bringen. Was sie aber eben auch nur dann tun können, wenn es dem Arzt - Homöopath oder nicht - gelungen ist, ein Vertrauensverhältnis zu seinem Kunden herzustellen.
Das wiederum lässt sich aber eben doch am ehesten erreichen, indem der Kunde spürt, dass er ihn ernst nimmt, inklusive seiner Laster, Sorgen und Nöte.

Bislang scheinen das, zumindest wenn man diese unrepräsentative Meinungsauswahl hier sich ansieht, die Homöopathen offenbar ganz gut drauf zu haben. ;)
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danny

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Re: Homöopathie
« Antwort #43 am: 27 Juli 2012, 22:13:08 »

Aber wenn ich einen gebrochenen Arm habe, bekommt ein orthopädischer Chirurg das hin, bei einer Lungenentzündung bekomme ich Antibiotika vom inneren Mediziner und die helfen dann, der Zahnarzt verpasst mir eine Keramikfüllung und das Loch im Zahn ist dicht, jemand mit Diabetes kann den Blutzuckerspiegel messen und bekommt Dosen Insulin, die auf seinen spezifischen Bedarf ausgelegt sind.

alter schwede, gleich platzt mir hier aber echt die maske auf.

mit einem gebrochenen arm oder einem abgefaulten zahn geht kein gottverdammter DERP zum homöopathen, darauf ist die homöopathie auch nicht ausgelegt und sie stellt auch keinerlei ansprüche in dieser richtung. hier geht es eher um chronische beschwerden und schmerzen, migräne, schlafstörungen, psychische störungen und allergien.

aber ich steig aus hier, scheinbar willst du nicht diskutieren und erfahrungswerte austauschen, sondern nur deinen engstirnigen standpunkt bestätigt sehen.

schönen abend noch allerseits.

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Re: Homöopathie
« Antwort #44 am: 28 Juli 2012, 10:12:37 »

Konventionelle Ärzte die so behandeln wie man es sich von ihnen wünscht scheint hier wohl niemand zu kennen (oder doch?).
Doch, mehrere!  :)
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