Schwarzes Hamburg

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Autor Thema: Liebe?  (Gelesen 77430 mal)

Kallisti

  • Gast
Re: Liebe?
« Antwort #30 am: 24 August 2010, 23:42:18 »

Zitat
Ist das so? Ich behaupte das Gegenteil! Dass Liebe eher unfreiwillig geschieht! Man hat dann vielleicht nichts dagegen wenn sie auf Gegenseitigkeit beruht, aber in wen man sich verliebt, sucht sich das Bewusstsein jedenfalls nicht aktiv aus. Das Unterbewusstsein fragt erst gar nicht, ob es dem Bewusstsein recht ist, es geschieht einfach.
Wie unfreiwillig es geschieht zeigt sich, wenn die Liebe nicht erwidert wird. Was da geschimpft wird, dass man sich ausgerechnet in DEN verliebt hat, will ich erst gar nicht genauer ausführen  Zwinkernd
(messie)

Guck mal, messie, du sprichst da von Verliebtheit - nicht von Liebe. Wir hatten das doch oben schon geklärt - mit den Unterschieden... - dacht ich. ? ;)


Zitat
Zur Definition: Es können viele Begriffe einen definieren, aber es können nicht dieselben Begriffe zwei unterschiedliche Dinge definieren, weil die Definition dann nicht eindeutig wäre. Eine Definition muss immer eindeutig sein.
Du sagst "Liebe ist A, B, C und D". Es wäre als Definition tauglich, wenn A, B, C und D ausschließlich die Liebe bezeichnen würde. Da du aber genausogut sagen kannst "Freundschaft ist A, B, C und D", ist die Gesamtmenge A bis D als Definition für beides nicht geeignet.
Wenn du sagen würdest "Liebe ist A, B, C, D und E, während Freundschaft nur A, B, C und D ist", dann wäre es eindeutig, da die Menge A bis D ungleich der Menge A bis E ist.
(messie)

Ja, sehr schön. Das hab ich kapiert.  :D

Und genau so mein ich es auch - "E" kommt dazu! ;) - Nein ehrlich - ich weiß jetzt grad im Moment ad hoc nicht so ganz genau, worin "E" besteht, aber ich werd´s noch finden! ;) Spontan würde ich sagen, "E" entspricht einer (besonderen, starken) Hingezogenheit/einem Hingezogensein (nein, damit mein ich kein körperliches - das kann auch dazu kommen, aber ... - naja, das hatten wir ja oben schon zur Genüge debattiert ;) ). Also jedenfalls könnte dieses Hingezogensein ein (vielleicht auch der) Unterschied zu Freundschaft und somit also "E" sein.  

?


Trotzdem möcht ich von dir nochmal wissen: Du bist also der Meinung, dass die körperliche bzw. insbesondere die sexuelle "Ebene" für Liebe, vor allem für "partnerschaftliche", bedeutend bzw. sogar bedingend ist (damit von "Liebe" die Rede sein kann)? Also wenn ein Partner dann aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalles keinen Sex mehr haben kann, dann hört für den anderen - oder für beide - auch die ("partnerschaftliche") Liebe auf? Sind sie dann also "nur noch" Freunde - nur weil sie keinen gemeinsamen Sex mehr haben?


Und wenn die Gefühle, Zustände, Haltungen gegenüber Freunden, Kindern, Natur ..., die ich auch als Liebe bezeichne/unter dem Begriff "Liebe" subsumiere, nach deiner Definition von Liebe keine solche sind - was sind sie dann???

Und wenn es um einen Eintrag in ein Lexikon ginge - wie würdest du da den Begriff "Liebe" also definieren/erklären/bestimmen - mit welchen Worten genau (jaja, Schriftsprache bidde ;) )?

Und ist nach deiner Auffassung die Liebe zu einem Bruder (dein Beispiel) die gleiche wie die zu einem Partner, nur mit dem (einen) Unterschied, dass in letztem Falle (beim Partner also) Sex hinzukommt? Oder wodurch/worin unterscheidet sich die Bruderliebe von der Partnerliebe sonst noch?


Zitat
Na gucke, darauf willst du also hinaus.
Aber ist es da nicht eher hinderlich, für alle Begriffe der Liebe etwas Allgemeingültiges finden zu wollen?
Das betreffend reicht es doch, sich drüber klar zu werden, inwieweit innerhalb einer partnerschaftlichen Liebe sich die Leute falsch verstehen.
(messie)

Worauf will ich (deiner Vermutung nach) hinaus?

Nein, es reicht eben nicht, dass die zwei, die da zusammenkommen, sich einig sind (über ihr Verständnis von Liebe). Es ist für die beiden dann ja ganz nett, aber normalerweise besprechen Leute nicht miteinander, was sie genau unter Liebe verstehen. Und wenn einer dem anderen sagt "Ich liebe dich", fragen die wenigsten nach, was der andere damit genau meint/sagen will. Und das nicht etwa deshalb, weil sie sich so sicher wären, zu wissen, was der andere meint (wovon du ja aber überzeugt bist), sondern weil sie einfach so gerne glauben wollen, dass der andere es so meint, wie sie es verstehen wollen!!!


Und grundsätzlich nervt mich einfach, dass Leute sich bei so Vielem dermaßen übel in die eigene Tasche lügen, sich was vormachen - nur weil sie dies und jenes gerne so und so hätten oder die Wahrheit nicht wissen wollen oder nicht ertragen können oder es sich einfach nur selber bequem, angenehm, leicht machen wollen ... - ok, kurzer Ausbruch meinerseits - so sorry. Ja: DA liegt der Hund (Knochen oder wie heißt das denn jetzt, dieses blöde Sprichwort?! ??) eigentlich begraben!


@Craze


... in der Kürze liegt die Würze, ne? ;) - Ja, wahrscheinlich hast du total recht. Da hatte ich wohl "Tomaten auf den Augen" (ach, bescheuerte Redewendungen - man sollte sie lassen, wenn man damit nicht umgehen kann). - Also ich will sagen - ja, wahrscheinlich ist es das, was die Leute (allgemeinhin, mehrheitlich) mit dem Satz meinen und was die, denen er gesagt wird, darunter verstehen (wollen).

So einfach is das. =/

Dennoch heißt das ja aber gerade nicht, dass der Satz bzw. der Begriff "Liebe" genau das bedeutet/meint (die Bitte oder das Versprechen, nicht verlassen zu werden bzw. den anderen nicht zu verlassen). Und das is halt der Casus knaxus.


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Kallisti

  • Gast
Re: Liebe?
« Antwort #31 am: 24 August 2010, 23:48:19 »

Zitat
Ich glaube grundsätzlich, das alle Beziehungen (und Liebe im allgemeinen) aus Eigennutz geführt werden. Das altruistische Ideal der Selbstlosigkeit zweifle ich auch an.
(Craze)

Ja sehr schön. Danke. - Oder wie schreibt man das hier: ACK ?

:)

(Wobei ich reziproken Altruismus für möglich bzw. real halte. ;) )
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Craze

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Re: Liebe?
« Antwort #32 am: 24 August 2010, 23:57:08 »

(Wobei ich reziproken Altruismus für möglich bzw. real halte. ;) )
Das wäre Thema für einen eigenen Thread. ^^
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Kallisti

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Re: Liebe?
« Antwort #33 am: 24 August 2010, 23:59:27 »

Ja.
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Nies

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Re: Liebe?
« Antwort #34 am: 25 August 2010, 00:00:43 »

Oh nein, noch ein Kallistithread. :D
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Kallisti

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Re: Liebe?
« Antwort #35 am: 25 August 2010, 00:04:14 »

Nies - neee du, ich mach den bestimmt nich auf!  :P


... aber vlt. nen anderen...  :D
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Tialys

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Re: Liebe?
« Antwort #36 am: 25 August 2010, 00:24:35 »


Ganz allgemein gesagt: Liebe ist für mich, wenn - egal wie schlecht es mir geht, wie beschissen die Lage grade ist, was auch immer für Tiefschläge gerade kamen - die reine Anwesenheit dieser Person mich IMMER glücklich macht. Damit kann Liebe in einer Beziehung gemeint sein, aber auch in einer Freundschaft oder Familie.

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Nies

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Re: Liebe?
« Antwort #37 am: 25 August 2010, 00:26:34 »


Ganz allgemein gesagt: Liebe ist für mich, wenn - egal wie schlecht es mir geht, wie beschissen die Lage grade ist, was auch immer für Tiefschläge gerade kamen - die reine Anwesenheit dieser Person mich IMMER glücklich macht. Damit kann Liebe in einer Beziehung gemeint sein, aber auch in einer Freundschaft oder Familie.



Ui.. dann kenne ich keine Liebe :(
Ich muss auch mal allein sein können, um nachzudenken ect.
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astrogirl

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Re: Liebe?
« Antwort #38 am: 25 August 2010, 00:39:17 »


Wie heißt es so schön, man muss sich erst selbst lieben können, bevor man jemanden anderes lieben kann.

Oh ja das ist wahr!
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messie

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Re: Liebe?
« Antwort #39 am: 25 August 2010, 00:44:00 »

Liebe ist, wenn man ohneeinander könnte, aber nicht möchte. (aus der Sicht eines 19 jährigen, naiven Mädchens :P )

Oh, klasse! Den merke ich mir. Ernsthaft, das ist die beste Definition für (partnerschaftliche) Liebe, die mir je begegnet ist. Passt. Nehm ich. :)

Zitat von: Kallisti
Trotzdem möcht ich von dir nochmal wissen: Du bist also der Meinung, dass die körperliche bzw. insbesondere die sexuelle "Ebene" für Liebe, vor allem für "partnerschaftliche", bedeutend bzw. sogar bedingend ist (damit von "Liebe" die Rede sein kann)?

Nee, ich meine, dass die erotische (nicht zwingend sexuelle) Ebene jene ist, die der brüderlichen/geschwisterlichen Liebe fehlt und sich damit am besten die partnerschaftliche von der nicht-partnerschaftlichen eindeutig unterscheiden lässt: Die Art der Zuneigung ist bei der partnerschaftlichen Liebe inklusive des körperlichen Begehrens und woanders nicht.
Für mich ist, wenn du so willst, jenes körperliche Begehren das "E", was eine partnerschaftliche Liebe von anderen Formen der Liebe unterscheidet.
Und natürlich kann man auch jemanden im Rollstuhl, etc. begehren. Nur weil man keinen Sex mehr hat oder haben kann ist man ja nicht automatisch gleich ein asexuelles Wesen. ;)
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Re: Liebe?
« Antwort #40 am: 25 August 2010, 00:47:30 »

Liebe ist, wenn man ohneeinander könnte, aber nicht möchte. (aus der Sicht eines 19 jährigen, naiven Mädchens :P )

Oh, klasse! Den merke ich mir. Ernsthaft, das ist die beste Definition für (partnerschaftliche) Liebe, die mir je begegnet ist. Passt. Nehm ich. :)

Ich musste auch erst einen Philosophieessay in der Schule schreiben, um so weit zu kommen.  :)
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geeksarebettergoths

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Re: Liebe?
« Antwort #41 am: 25 August 2010, 07:42:55 »

Nebenbei: Ab wann fängt denn "nicht möchte" an? Denn mein Gefühl sagt mir, dass jede Faser meines Körpers "nicht möchte".  Ich habe mir jedenfalls nie gesagt: Ich KÖNNTE auch ohne ihn/ihr aber eigentlich meh- möchte ich gar nicht.  :P
Ausserdem: Was KANN ich? Existieren? oder leben? Denn ab einem gewissen Punkt findet man liebe bei der man denkt: ohne diesem Menschen existiere ich nur noch. Denn mein richtiges Leben kann so nicht mehr in seiner Form stattfinden
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Re: Liebe?
« Antwort #42 am: 25 August 2010, 08:55:00 »

Ausserdem: Was KANN ich? Existieren? oder leben? Denn ab einem gewissen Punkt findet man liebe bei der man denkt: ohne diesem Menschen existiere ich nur noch. Denn mein richtiges Leben kann so nicht mehr in seiner Form stattfinden
Ich denke: auch wenn Liebeskummer gerade zu Anfang sehr weh tut, er geht vorbei. Und auch wenn man bei einem Menschen denkt "der ist jetzt die Liebe für's Leben" kann man auch ohne diesen leben, wenn die Liebe zerbricht, und man kann auch wieder glücklich werden.

Ich persönlich möchte keinen Partner haben, der nur bei mir ist, weil er sich ohne mich "nicht vollständig" fühlt und ich eine Lücke ausfüllen muß. Ich möchte nicht das Leben meines Partners leben, ich möchte, daß man in einer Partnerschaft sein Leben mit dem anderen teilt. Aber nicht, daß man sein Glück von ihm abhängig macht.
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Re: Liebe?
« Antwort #43 am: 25 August 2010, 09:13:01 »

Einverstanden, aber es gibt Menschen, die sind zwar nicht NUR mit jemanden zusammen weil sie sich sonst nicht vollständig fühlen aber  spüren eine große Kluft, wenn sie ohne ihren Partner sind. Ausserdem ist es reichlich schwer das leben eines anderen zu leben. In einer Partnerschaft teilt man sich hauptsächlich einen gemeinsamen Alltag.

Ich denke nicht, dass man Glück  von jemanden abhängig "machen" kann sondern der Schwerpunkt bei dem man Glück empfindet verlagert sich automatisch auf diesen einen Menschen.  Sprich: Wenn ich riesiges Glück empfinde, weil ich den Menschen sehe den ich Liebe- "mache" ich mein Glück nicht von ihm abhängig. Hier findet kein bewusster Prozess statt. Aber ich denke du meinst fälle wie : ohne X kann ich nicht mehr glücklich werden. Ja? In dem Punkt kann ich dir teils zustimmen. Dennoch empfindet man (z.B. nach einer Trennung) ein anderes Glück wenn man den Schmerz überwunden hat.
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Re: Liebe?
« Antwort #44 am: 25 August 2010, 11:18:32 »

Ich finde, es ist überhaupt kein Hexenwerk, dass man denkt, ohne den anderen könne man nicht mehr vernünftig leben. Man sieht das, was man mit diesem Menschen hat, ja auch eventuell aufgebaut hat, und die große Lücke danach, falls dieser Mensch und alles, was man mit ihm verbindet, auf einmal nicht mehr da ist.

Aber ist das denn nicht überall so? Den Job zu verlieren ist für die Menschen doch auch eine nicht geringere Katastrophe, und dennoch geht das Leben irgendwie weiter. Da ist es ja noch extremer, weil damit dann gleich die finanzielle und soziale Existenz bedroht ist. Auf kurz oder lang wird diese Lücke (hoffentlich, Arbeit finden ist ja heutzutage auch nicht eben einfach) dann ja auch wieder geschlossen werden.

Verlust hat niemand gerne. Egal ob es um einen geliebten Menschen geht, einen Freund ("oje, was soll ich ohne ihn jetzt bloß machen?"), Jobs oder auch z.B. Wohnungen (wenn man etwa rausmuss, weil der Vermieter auf Eigenbedarf klagt). Dass man glaubt, die Lücke anschließend nicht schließen zu können, ist doch völlig normal.

Ich finde es aber wichtig, dass man auch in einer Partnerschaft seine Oasen hat, die nur einem selbst gehören und die mit der anderen Person rein gar nichts zu tun haben. Eben auch ein eigenes Leben neben dem zu zweit haben.
Das bringt ja beiden etwas, weil dann beide neue Einflüsse in die Beziehung bringen. Schaden kann so etwas nie. :)
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